Mehr Show und Skistock-Kameras
Ski-Star Pinturault will Weltcup-Revolution

Ski-Star Alexis Pinturault fällt ein vernichtendes Urteil über den Show-Gehalt von Weltcup-Übertragungen: «Wenn wir im Starthaus sind, wird ein Foto von uns eingeblendet.» Er sagt: Es braucht mehr Action im TV!
Publiziert: 16.04.2021 um 17:31 Uhr
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Aktualisiert: 21.04.2021 um 10:29 Uhr
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Die Aussagen von Ski-Star Alexis Pinturault haben Biss.
Foto: imago images/PanoramiC

Vergangenen Winter ist Alexis Pinturault (30) endlich am Ziel seiner Träume: Der Franzose schafft den ganz grossen Wurf, holt sich im Ski-Weltcup die grosse Kristallkugel. Aber der Hotelierssohn aus Courchevel (Fr) ruht sich nicht auf den Lorbeeren aus. Er denkt bereits weiter. Pinturault findet nämlich: Skirennen müssen künftig mehr Spass machen, mehr Show bieten, die TV-Zuschauer stärker fesseln.

«Die, die uns zusehen, wollen unterhalten werden», sagt er der «Süddeutschen Zeitung». «Unser Sport muss in die Fussstapfen von Kitzbühel treten.» Der Abfahrtsklassiker auf der Streif sei «nicht einfach ein Skirennen, sondern eine Show», und darum so beliebt.

Warum keine Kamera im Skistock?

Im Vergleich mit Formel 1, MotoGP oder der NBA habe seine Sportart diesbezüglich den Anschluss verloren, kritisiert Pinturault. «Wenn Sie ein Rennen von vor zehn oder 15 Jahren mit einem von heute vergleichen, hat sich bis auf die veränderten Pistenbedingungen nahezu nichts verändert», sagt er. «Gut, wenn wir im Starthaus sind, wird ein Foto von uns eingeblendet. Aber das ist fast die einzige Neuheit in 15 Jahren.»

Es brauche mehr Innovation. Kamerasysteme, welche die Steilheit des Geländes besser einfangen, GPS-Daten, die illustrieren, wie krass die Herausforderung am Berg ist. «Es wäre doch die Aufgabe des Weltverbands, in die Entwicklung für neue Möglichkeiten zu investieren.» Warum nicht eine Kamera im Skistock, fragt Pinturault. «Als Bode Miller seine Karriere beendete, fuhr er die Abfahrt von Beaver Creek mit einer Kamera auf seinem Skistock hinunter. Vielleicht könnte man das System von damals kompakter machen.»

Athleten mögen die Parallel-Rennen nicht

Auch über den Weltcupkalender hat sich der Franzose seine Gedanken gemacht. So vermisse er eine Planung, die Allround-Athleten wie ihm ab und zu eine Atempause ermöglichen.

Und dann ist da noch das leidige Parallel-Thema: «Nicht nur ich, sondern wir Athleten ganz allgemein mögen die Parallelslaloms nicht», sagt Pinturault. «Sie hängen einfach zu sehr vom Zufall ab.» Und auch die Fans seien nicht gerade euphorisch. «Schauen Sie auf die Einschaltquoten: Die sind nicht gerade gut.» Auch da: Die Show muss besser werden. (eg)

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