Mehr Kraft als Erfolgsrezept
So verrückt trainierte Muskel-Wendy für ihr Sixpack

Hart, härter, Wendy Holdener! Im Sommer trainierte das Slalom-Ass wie verrückt. Ihr neuer Kondi-Coach sagt: «Sie geht im Training durchs Feuer.»
Publiziert: 30.11.2019 um 08:59 Uhr
|
Aktualisiert: 30.11.2019 um 09:06 Uhr
1/7
Wendy Holdener hat ein hartes Sommertraining hinter sich.
Foto: Zvg
Mathias Germann

Die schlimmste Frage, die man einer Skifahrerin stellen kann, ist: «Was machst du eigentlich im Sommer?» Kein Wunder, sind die warmen Monate doch die anspruchsvollsten überhaupt. Mit brutalem Kondi-Training wird die Grundlage für den Winter gelegt. Dementsprechend wenig beliebt ist die Schinderei im Kraftraum. Wendy Holdener bildet da eine Ausnahme. «Sie trainiert gerne – sogar dann, wenn es richtig hart wird», erzählt Jan Seiler (35). Während fünf Wochen drillte und quälte sie ihr neuer Konditionstrainer hoch oben über dem Bielersee in Magglingen BE. Holdener: «Wir haben weiter an der Rumpfmuskulatur gearbeitet, auch am Gesäss und am Hüftstrecker.» Tönt harmlos, ist es aber nicht. Vor allem dann, wenn Seiler die Übungen gestaltet – er hörte auch schon auf den den Übernamen «Der Schleifer». Er bestätigt schmunzelnd: «Stimmt. Aber letztlich schleift sich der Athlet selber.»

Kraft-Training im Vordergrund

Im Fall von Holdener waren es kleine Schliffe, sie zählt seit jeher zu den fittesten Skifahrerinnen. Und doch gab es neue Erkenntnisse. «Ich habe lange viele Stunden ins Ausdauertraining investiert, diese brachten mich aber kaum weiter», so die Weltmeisterin. Ganz anders der Bereich Kraft. Das Ziel war klar: Mehr Muskeln sollten her! Oder zumindest «aktivere» Muskeln, wie Seiler es formuliert. «Es ging nicht darum, an Masse zuzulegen. Schliesslich bleibt Wendys Fokus – auch wenn sie einige Speed-Rennen mehr bestreitet – auf dem Slalom.» Da sind Spritzigkeit, Beweglichkeit und Stabilität entscheidend. Dementsprechend wird der Fokus auf Rumpf, Bauch und Gesäss gelegt. Mit Folgen: Holdener hat Sixpack erster Güte. Seiler: «Was man sieht, ist das eine. Entscheidend ist jedoch das, was man durch die Muskeln auf den Ski ausrichten kann.»

Erster Slalom-Sieg im Weltcup soll her

Im Fall von Holdener ist das eine Menge. Längst ist sie Weltmeisterin und Olympiasiegerin. Doch daran denkt sie nicht. Vielmehr träumt die Schwyzerin vom ersten Slalom-Sieg im Weltcup. Nach 23 Podestplätzen ist dieser fällig. Ob es in Killington (USA) klappt? Sicher ist: Holdener ist physisch top. Seiler: «Wendy hat kein Problem, im Training auch mal durchs Feuer zu gehen. Doch sie braucht auch Ruhe. Im Sommer musste ich sie fast dazu zwingen, zwischendurch nichts zu tun», so Seiler schmunzelnd.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?