Maze sagt «adijo!»
«Dominique und ich – das werde ich nie vergessen»

Mit Tina Maze tritt eine «Grande Dame» von der Weltcup-Bühne ab. BLICK sprach mit der Slowenin.
Publiziert: 06.01.2017 um 21:14 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 02:55 Uhr
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Dominique Gisin (l.) und Tina Maze strahlen 2014 in Sotschi.
Foto: Keystone
Mathias Germann aus Maribor

Es scheint eine Marke für die Ewigkeit: Mit sage und schreibe 2414 Punkte gewann Tina Maze den Gesamtweltcup der Saison 2012/13. Nie war vor- oder seither eine Fahrerin derart überlegen. Nun tritt die Slowenin mit 33 Jahren definitiv von der grossen Bühne ab. BLICK sprach mit ihr über Emotionen, Erinnerungen und Zukunftspläne.

Tina Maze, welcher war der emotionalste Moment in Ihrer Karriere?
Tina Maze:
Der Gewinn der Abfahrts-Goldmedaille bei Olympia 2014 in Sotschi war einer der schönsten Momente, ganz klar.

Sie waren damals genau gleich schnell wie Dominique Gisin...
Genau! Mit Dominique gemeinsam auf dem Podest zu stehen – das werde ich nie vergessen.

Welche war im Gegenzug die schwierigste Phase?
Bevor ich entschieden habe, mein eigenes Team zu haben, war ich in einer Krise. Ich wusste nicht mehr, was ich machen sollte und entschied mich, alles zu ändern. Struktur, Ski, Trainer, usw. Das war am Anfang nicht einfach.

Bereits als mit 16 Jahren tauchten Sie im Weltcup auf...
Das ist so, ja. Selbst als ich später in die Nationalmannschaft aufstieg, war ich total verloren.

Womit hatten Sie zu kämpfen?
Plötzlich war ich weg von zuhause. Meine Freundinnen hatten Spass, doch ich war auf einmal nicht mehr bei ihnen. Ich musste reisen, trainieren und Rennen fahren.

Das ist bald definitiv vorbei. Was wird es für ein Gefühl sein, ein letztes Mal im Starthaus zu stehen?
Ich werde mich sicher auf das Rennen konzentrieren. Aber ich werde auch versuchen, jede Minute zu geniessen. Vor meiner langen Pause, als ich den Kampf um den Gesamtweltcup gegen Anna Veith (damals Fenninger, Anm. d. Red) verloren habe, war ich mental und körperlich leer. Ich dachte nicht daran, dass dies mein letztes Rennen war und konnte es dementsprechend nicht geniessen. Umso schöner, dass ich nun meinen wirklich letzten Wettkampf auskosten kann.

Was wird Ihnen im Ziel durch den Kopf gehen?
Ich werde sicher nur noch an die schönen Momenten denken. Ich hatte genügend davon, sie werden mich eine Weile beschäftigen.

Sie bleiben dem Ski-Zirkus als TV-Expertin erhalten, dazu auch Stöckli als Botschafterin – ebenso werden Sie im PR-Bereich arbeiten. Aber was wird Tina Maze in zehn Jahren machen?
Ich hoffe, dass ich mich um eine Familie kümmern werde (schmunzelt)!

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