Henrik Kristoffersen ärgert sich immer wieder über die Kurssetzungen im Riesenslalom. Besonders wütend war der Norweger Anfang Januar nach dem zweiten Lauf in Adelboden.
Was war passiert? Es war der Österreicher Martin Kroisleitner, der damals einen Lauf mit etwas weiteren Torabständen als im ersten Durchgang gesetzt hatte. Und nachdem sich Kristoffersen hinter dem überragenden Marco Odermatt (25) mit dem zweiten Rang begnügen musste, platzte ihm der Kragen: «Ich hätte es ja nachvollziehen können, wenn ein Schweizer Trainer zugunsten von Odermatt einen derart direkten Riesenslalom gesetzt hätte. Dass nun aber auch ein Österreicher den Schweizern in die Karten spielt, kann ich wirklich nicht nachvollziehen.»
Schlechte Nachrichten für Kristoffersen
Nun gibts vor dem WM-Riesenslalom gleich zwei schlechte Nachrichten für Kristoffersen. Für die Kurssetzung wurde erneut Kroisleitner ausgelost. Der ÖSV-Gruppentrainer wird diesmal den ersten Lauf ausflaggen – und hat bereits durchblicken lassen, dass er auch in Courchevel eher weitere Torabstände setzen wird. Und einen stark drehenden Kurs, wie ihn Slalom-Ass Kristoffersen gerne hätte, wird es auch am Nachmittag nicht geben.
Kurssetzer des zweiten Laufs ist nämlich Helmut Krug, Riesenslalom-Cheftrainer bei Swiss Ski. Odermatt, Loïc Meillard (26), Gino Caviezel (30) und Thomas Tumler (33) haben sich in den letzten Tagen auf der WM- Abfahrtsstrecke im Abschnitt nach dem ersten Sprung auf den Riesen-Kracher vorbereitet. «Wir haben diese Passage unmittelbar nach der Abfahrt mit dem Wasserbalken präpariert und hatten danach optimale Trainingsbedingungen», schwärmt Krug.
Er versprüht im Hinblick auf dieses Rennen entsprechend viel Zuversicht: «Neben Marco sind auch die anderen Schweizer in absoluter Top-Form.»
Auch Felix Neureuther (38, De) denkt beim Schweizer Quartett bezüglich der Goldvergabe nicht nur an Odermatt, der in der laufenden Weltcupsaison vier von fünf Riesenslaloms gewonnen hat. «Es ist ganz klar, dass Odermatt der Top- Favorit ist, zumal er nach dem grandiosen Weltmeistertitel in der Abfahrt unbeschwerter angreifen kann», sagt Deutschlands einstiger Riesen- und Slalom-Star. «Es deutet aber vieles darauf hin, dass die Verhältnisse vergleichbar mit der komplett vereisten Piste in Schladming sein werden. Deshalb ist für mich auch Loïc Meillard ein ganz heisser Kandidat.»
Tatsächlich hat Meillard den letzten Riesenslalom vor der WM in Schladming souverän gewonnen. Mit einer nicht ganz unbedeutenden Einschränkung: Odermatt war damals aufgrund der in Kitzbühel erlittenen Meniskusverletzung nicht am Start.
In Courchevel und Méribel findet das Ski-Highlight des Winters statt. Hier findest du alles, was du über die Ski-WM 2023 wissen musst.
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