Dieser Sieg schmeckt Lindsey süss. Denn vor dem Rennen gibts Zweifel. Weil Swiss-Ski-Coach Roli Platzer die Tore steckt. Und einige denken, der Kurs komme Lara viel mehr entgegen. Es war von einem «schnellen Riesenslalom» die Rede. Vonn belehrt die Skeptiker eines Besseren – und triumphiert erneut überlegen – 0,69 vor Tina Weirather.
Vonn: «Es ist lustig. Manche Leute denken, ich könne nicht so drehen, wenn es technischer ist. Sie haben wohl vergessen, dass ich in dieser Saison schon einen Riesenslalom gewonnen habe.» Und sie doppelt nach: «Für mich war es sogar ein Vorteil, dass es drehte und eine taktische Setzung war. Ich fand die richtige Mischung zwischen Gas geben und Risiko dosieren. Es machte wirklich Spass.»
Im Gesamtweltcup hat sie nun 45 Punkte Vorsprung. Ihre Einschätzung zum Kugel-Kampf: «Ein wichtiger Schritt in Cortina. Aber es sind noch viele Rennen. Ich muss konzentriert bleiben. Dann schaffe ich das.» Für Vonn könnte sich auszahlen, dass ihr vor fünf Wochen in Val d’Isère ein Licht aufging. Sie merkte beim Abfahrts-Out, dass sie nicht kopflos das absolute Limit suchen muss, um maximal zu punkten.
Lara von Autogrammjägern eingekesselt
Lara kommt im Super-G mit dem aggressiven Schnee nicht so zurecht. «Ich hatte Mühe und mich auf den Ski nicht gut gefühlt. Ich meinte ständig, dass ich rutsche.» Im Zielraum diskutiert sie lange mit den Head-Serviceleuten. Sie macht ihnen aber keine Vorwürfe. «Das Problem war der Wechsel auf die Super-G-Ski. Ich tat mich schwer mit der Umstellung.» Der Hype um ihre Person ist deswegen nicht kleiner. Beim Weggehen wird sie von etwa 50 Autogrammjägern minutenlang eingekesselt.
Glücklichste Schweizerin ist Corinne Suter (7.). Sie, die im Restaurant von Volksmusik-Papst Sepp Trütsch arbeitete, schafft ihr mit Abstand bestes Super-G-Resultat. Ihre «Alles-oder-Nix»-Taktik geht auf. Heikel wird es erst, als sie im Zielraum fast eine Treppe runterstürzt. Swiss-Ski-Medienfrau Fabienne Kropf (Freundin von NHL-Star Mark Streit) spielt Schutzengel und fängt sie auf.