Olympiasieger Beat Feuz wird sich in der Vorbereitung auf den kommenden WM-Winter vom Rest der Schweizer Abfahrtsmannschaft fernhalten. Zumindest für ein paar Wochen. Während seine Teamkollegen Ende August in ein Schnee-Camp nach Chile reisen werden, will sich der Emmentaler auf dem Gletscher in Zermatt vorbereiten.
«Seit ich mich 2015 in Chile an der Achillessehne verletzt habe, bin ich im Sommer ausschliesslich auf den Gletschern im Wallis Ski gefahren. Und das hat ja offensichtlich nicht so schlecht funktioniert», konstatiert der 35-Jährige, der in den letzten fünf Jahren vier Mal den Abfahrtsgesamtweltcup gewonnen hat, mit einem spitzbübischen Grinsen.
Beats Entscheidung gegen das Speed-Training in Südamerika basiert aber auf etwas sehr Schmerzhaftem: «Wir müssen nicht darüber diskutieren, dass es bezüglich der skifahrerischen Qualität nichts Besseres gibt, als Trainings auf den Abfahrtsstrecken in Chile. Aber ich habe in der Vergangenheit immer wieder die Erfahrung gemacht, dass lange Flugreisen für mein lädiertes linkes Knie Gift sind.»
Heftige Nachwehen hat der Abfahrtsweltmeister von 2017 auch nach dem letzten Winter gespürt. «Das Knie war zeitweise heftig angeschwollen. Deshalb habe ich meinem Körper vom 20. März bis Ende April absolute Ruhe gegönnt.»
«Bin der ideale Tester für Bike-Federungen»
In diesen Tagen nimmt Feuz aber wieder so richtig Fahrt auf: Der Vater von zwei Töchtern weilt mit Niels Hintermann, Mauro Caviezel, Stefan Rogentin, Gilles Roulin, Lars Rösti und Alexis Monney auf Mallorca, wo er mit dem Rennrad täglich rund 100 Kilometer zurücklegt. In der Fahrrad-Branche möchte der Abfahrtskönig längerfristig als Unternehmer für Furore sorgen. Feuz ist seit diesem Frühling an einem Berner Oberländer E-Bike-Hersteller beteiligt. Als Geschäftsmann und Entwickler. «Mit meinem Gewicht bin ich der ideale Tester der Bike-Federung», meint der 85-Kilo-Pfundskerl augenzwinkernd.