Der Schock nach dem tragischen Tod von Ski-Hoffnung Gian Luca Barandun ist nach wie vor gross. Die Frage nach dem Warum treibt alle um, die den 24-jährigen Bündner kannten. So auch Gusti Oehrli (56).
Der ehemalige Weltcup-Abfahrer war als Rennchef von Salomon-Schweiz sein Ski- und Schuh-Ausrüster. Als der Berner Oberländer in den Abendstunden am Sonntag die traurige Nachricht erhielt, dass sein Schützling bei einem Schulungsflug nach einem Steilspiralen-Manöver mit dem Gleitschirm abgestürzt seit, stellte er sich vor allem eine Frage: «Ist es nicht fahrlässig, wenn ein Fluglehrer einen unerfahrenen Schüler wie Gian Luca ein so schwieriges Manöver wie die Steilspirale fliegen lässt?»
Doch nach zahlreichen Gesprächen mit der Familie Barandun ist sich Oehrli sicher, dass den Fluglehrer in diesem Fall absolut keine Schuld trifft.
«Gemäss meinen Informationen hat der Lehrer in einer ziemlich frühen Phase des Fluges erkannt, dass Gian Luca irgendein Problem hat», sagt Oehrli zu BLICK. «Er hat deshalb sofort versucht, Gian Lucas Flug mit Funksprüchen zu korrigieren. Aber offenbar hat Gian Luca bereits vor dem Landeanflug keine Antwort gegeben.»
Eine Autopsie soll Antworten geben
Deshalb stellt sich jetzt eine ganz andere Fragen: War Barandun, aufgrund der starken Belastung in der Luft, schon vor dem tödlichen Aufprall bewusstlos? Hat sein Herz versagt? Oehrli: «Um diese Frage schlüssig zu beantworten, wird Gian Lucas Leiche einer Autopsie unterzogen.»
Und deshalb wird es wohl bis zur Beerdigung noch bis Ende Woche dauern.