Lawinen-Tod von Hediger (1998-2024) ging Riesen-Spezialistin Kasper (28) besonders nahe
«Ich fahre auch für Sophie»

Vanessa Kasper (28) musste nach ihrem Kader-Rauswurf unten durch. Unendlich schlimmer: Sie verlor ihre gute Freundin Sophie Hediger (1998-2024). Die Profi-Snowboarderin starb bei einem Lawinen-Unglück. Nun will Kasper am Kronplatz (It) auch für sie glänzen.
Publiziert: 00:02 Uhr
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Vanessa Kasper kehrt in den Weltcup zurück. Die Bündnerin fährt ohne Kader-Status und muss sich oft selbst organisieren.
Foto: Expa/freshfocus

Auf einen Blick

  • Vanessa Kasper kehrt zum Kronplatz zurück, ihrem Lieblingsrennen
  • Kasper fährt auch für verstorbene Freundin Sophie Hediger
  • 28-jährige Bündnerin gewann zweimal im Europacup, führt Riesenslalom-Wertung an
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Mathias GermannReporter Sport

Vanessa Kasper ist zurück. Zurück am Kronplatz, ihrem Lieblingsrennen. «Ich bin auf dem richtigen Weg», sagt die 28-jährige Bündnerin aus Celerina. Ihr Weg? Er war in den letzten Monaten so hart wie noch nie. Im Frühling wurde sie Schweizer Meisterin im Riesenslalom und hoffte, dass Swiss-Ski Gnade vor Recht walten lassen würde. Das war nicht der Fall.

Die Freundin von Eishockey-Profi Yannick-Lennart Albrecht (30) wurde aus den Swiss-Ski-Kadern gestrichen. Nachdem sie im Sommer 2023 den gerissenen Meniskus im Knie hatte flicken lassen, blieben die Resultate aus. Kasper machte trotzdem weiter, suchte Sponsoren und Geld und trainierte auf eigene Faust.

Es lohnte sich. Vor einer Woche gewann sie zum zweiten Mal im Europacup und ist dort Führende der Riesenslalom-Wertung. «Dieser Sieg hat mir natürlich nochmals einen Schub gegeben. Nun will ich im Weltcup zeigen, was ich kann.»

«Es ist schwierig, dass sie nicht mehr da ist»

Das Rennen am Kronplatz hat für Kasper aber noch eine weitere, ganz andere Bedeutung. «Sophie ist bei jedem Lauf mit mir dabei – ganz nah. Ich fahre nun auch für sie.» Sophie? Damit meint sie Sophie Hediger (1998-2024), die Schweizer Profi-Snowboarderin – sie starb nach einem Lawinenunglück im letzten Dezember in Arosa. Kasper war eng mit ihr befreundet. «Es ist extrem schwierig, dass sie nicht mehr da ist. Ich vermisse sie unglaublich.»

Die beiden schwitzten in den letzten Jahren nicht nur gemeinsam im Sommertraining, sondern waren auch in der Freizeit viel zusammen. «Sophie war diejenige, die mich so fest unterstützt hat, als ich im Frühling nicht mehr zu Swiss-Ski gehörte. Wir hatten fast täglich Kontakt und ich habe mit ihr unglaublich schöne Stunden erlebt. Diese werde ich nie vergessen.»

Dreimal durfte sich Kasper in diesem Winter im Weltcup bereits versuchen – Punkte gab es keine. Noch keine? «Bislang fehlte mir noch ein wenig das Selbstvertrauen, aber es war knapp und ich bin nah dran. Mein Ziel sind die Top 30 im ersten Lauf – und danach ist vieles möglich», ist sie überzeugt.

Sicher ist: Sophie Hediger würde sich sehr für ihre Freundin freuen.

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