Urs Näpflin, wie haben Sie vom Vorstoss von Swiss Ski erfahren?
Am Morgen um elf Uhr im Traktandum sieben der Online-Sitzung des FIS-Subkomitees hat Swiss-Ski-Cheftrainer Tom Stauffer den Antrag gestellt, dass Wengen vom Kalender zu nehmen sei. Es war ein absoluter Schock und ein Affront. Wir wurden zwar vororientiert von der FIS vor zwei Tagen, aber ich habe das nicht für möglich gehalten.
Wie waren die Reaktionen an dieser Sitzung?
Alle Teilnehmenden waren perplex und sie fragten auch nach dem Grund. Stauffer erklärte dann, dass wir mitten in einem Verfahren stecken. Und so lange das so sei, gibt es keine Rennen. Ich verstehe das so: Entweder man nickt, sonst wird man entfernt.
Sie fühlen sich erpresst?
Das ist zu hundert Prozent Erpressung. Entweder man knickt man ein und stellt das Verfahren ein, sonst wird man einen Kopf kleiner macht. Das ist ein Verhalten wie aus dem Mittelalter.
Sie werfen in der Medienmitteilung Swiss Ski schlechten Stil vor.
Das ist auch schlechter Stil. Wir fühlen uns betrogen und hintergangen. Das ist keine Art in einer so langjährigen Partnerschaft.
Der Lauberhorn-Zoff erreicht die nächste Eskalations-Stufe. Nachdem das Lauberhorn-OK Swiss Ski vor zwei Jahren vor den internationalen Sportgerichtshof CAS zerrte, um mehr Geld zu erlangen, führten die Verhandlungen bisher ins Nichts. Der Ski-Verband liess die Rennen nun für die Saison 2021/22 aus dem Weltcup-Kalender streichen.
Die Wengener schäumen, OK-Boss Urs Näpflin attackiert Swiss Ski im Interview mit BLICK heftig. Das sagt Swiss Ski zu den drei Hauptvorwürfen Näpflins.
Schlechter Stil
«Von schlechtem Stil kann keine Rede sein», sagt Swiss-Ski-Geschäftsführer Bernhard Aregger. Man habe den Antrag am offiziellen Termin gestellt und sich an das Protokoll gehalten. Dass man Exponenten der FIS vorgängig einen Maulkorb zum Thema verpassen wollte, wie die Wengerer behaupten, weist Aregger von sich. «Wir haben mit Exponenten der FIS vorgängig gesprochen, haben jedoch niemanden gesagt, dass man nichts zum Lauberhorn-OK sagen darf.»
Erpressung
Swiss Ski will dazu nichts detailliert sagen. «Wie emotional Näpflin damit umgeht, da will ich nicht näher darauf eingehen», sagt Aregger. Er verstehe das nicht. «Wenn man in einem Verfahren ist, gibt es Rechtsmittel, die man ergreifen kann. Wir haben diesen Schritt, die Rennen aus dem Kalender zu nehmen, im Vorfeld den Wengenern angekündigt. Und nun haben wir das unaufgeregt vollzogen.»
Verweigerung zu verhandeln
«Das bestreite ich vehement. Das war nicht so», so Aregger. «Wir haben ihnen mitgeteilt, dass wir etwas Zeit brauchen. Nicht nur Präsident Urs Lehmann und ich entscheiden. Da gibt es mehrere Entscheidungsträger und einen Sitzungsrhythmus, den wir einhalten. So verläuft unser Weg. Ich gehe nicht weiter darauf ein, weil es nicht der Wahrheit entspricht.» Man sei aber auf alle Fälle immer gesprächsbereit gewesen. Ausserdem habe man die Lauberhorn-Rennen über die Anwälte schriftlich informiert, dass man sich bis zum 2. Juni mit ihnen in Verbindung setzen wolle. (sme)
Der Lauberhorn-Zoff erreicht die nächste Eskalations-Stufe. Nachdem das Lauberhorn-OK Swiss Ski vor zwei Jahren vor den internationalen Sportgerichtshof CAS zerrte, um mehr Geld zu erlangen, führten die Verhandlungen bisher ins Nichts. Der Ski-Verband liess die Rennen nun für die Saison 2021/22 aus dem Weltcup-Kalender streichen.
Die Wengener schäumen, OK-Boss Urs Näpflin attackiert Swiss Ski im Interview mit BLICK heftig. Das sagt Swiss Ski zu den drei Hauptvorwürfen Näpflins.
Schlechter Stil
«Von schlechtem Stil kann keine Rede sein», sagt Swiss-Ski-Geschäftsführer Bernhard Aregger. Man habe den Antrag am offiziellen Termin gestellt und sich an das Protokoll gehalten. Dass man Exponenten der FIS vorgängig einen Maulkorb zum Thema verpassen wollte, wie die Wengerer behaupten, weist Aregger von sich. «Wir haben mit Exponenten der FIS vorgängig gesprochen, haben jedoch niemanden gesagt, dass man nichts zum Lauberhorn-OK sagen darf.»
Erpressung
Swiss Ski will dazu nichts detailliert sagen. «Wie emotional Näpflin damit umgeht, da will ich nicht näher darauf eingehen», sagt Aregger. Er verstehe das nicht. «Wenn man in einem Verfahren ist, gibt es Rechtsmittel, die man ergreifen kann. Wir haben diesen Schritt, die Rennen aus dem Kalender zu nehmen, im Vorfeld den Wengenern angekündigt. Und nun haben wir das unaufgeregt vollzogen.»
Verweigerung zu verhandeln
«Das bestreite ich vehement. Das war nicht so», so Aregger. «Wir haben ihnen mitgeteilt, dass wir etwas Zeit brauchen. Nicht nur Präsident Urs Lehmann und ich entscheiden. Da gibt es mehrere Entscheidungsträger und einen Sitzungsrhythmus, den wir einhalten. So verläuft unser Weg. Ich gehe nicht weiter darauf ein, weil es nicht der Wahrheit entspricht.» Man sei aber auf alle Fälle immer gesprächsbereit gewesen. Ausserdem habe man die Lauberhorn-Rennen über die Anwälte schriftlich informiert, dass man sich bis zum 2. Juni mit ihnen in Verbindung setzen wolle. (sme)
Wie ist denn der Stand der Klage beim CAS?
Nach einem ersten Zwischenentscheid sind gewisse Sachen geklärt, über die wir gestritten haben. Eigentlich gäbe es jetzt eine gute Basis für Verhandlungen. Dieser Zwischenentscheid ist sehr umfangreich. Und es gibt Punkte, wo wir Federn lassen müssen und Punkte, wo Swiss Ski uns entgegen kommen und mehr Geld zusprechen müsste. Wenn wir jetzt keine Lösung finden, dann gehts zurück ans CAS, wo ein Schlussurteil gefällt werden müsste.
Wer ist eher der Profiteur bei dem Entscheid?
Das lässt sich aufgrund des laufenden Verfahrens nicht sagen.
Bereuen Sie, vor das CAS gezogen zu sein?
Nein. Als Organisator der Rennen sind wir verpflichtet, dass wir uns für unsere Rechte einsetzen. Wir haben mit Swiss Ski einen gültigen Vertrag, der jährlich erneuert. Und gemäss diesem fordern wir ein, was uns zusteht. Wenn wir das nicht erhalten, sind wir gezwungen, uns zu wehren. Dabei geht es auch um Respekt.
Was unternimmt das Lauberhorn jetzt?
Wir überlegen uns, bei der FIS einen Antrag zu stellen, damit die Rennen direkt an uns vergeben werden. Ich glaube, es gibt andere Veranstalter, wo das so ist, zum Beispiel in Sölden. Wir sind jetzt alle gefordert, die FIS auch, damit die Rennen gerettet werden können.
Damit würden Sie Swiss Ski als Rechtehalter umgehen und direkt von den TV-Geldern profitieren.
Genau.
Wäre es nicht am einfachsten, Klein beizugeben, den Hundschopf zu vermarkten und so den nötigen Gewinn einzufahren?
Wir sind zu allem Bereit, aber nur, wenn beide an den Tisch sitzen und diskutieren. Wenn eine Partei nicht dazu bereit ist, dann wird es schwierig. Was heute passiert ist, zeigt den schlechten Stil. Da werden einfach Gespräche verweigert und jetzt werden wir vom Kalender gestrichen in der Hoffnung, dass wir einknicken.
Die Rede ist immer von dieser Million. Warum trifft man sich nicht einfach in der Mitte?
Die Million kommt nicht von uns. Aber wir sind bereit, eine Lösung zu finden. Wir müssen aufeinander zu gehen, es wird nie eine Partei zu hundert Prozent recht erhalten. Aber das ist nur möglich, wenn sich beide Seiten überhaupt bemühen, eine Lösung zu finden. Aber in dieser Arroganz und Selbstherrlichkeit vom hohen Ross herab ist es nicht möglich.
Haben Sie Angst, dass das Lauberhorn 2022 nicht stattfinden wird?
Nein, ich habe keine Angst. Wir kämpfen für das Rennen, und ich weiss was für einen enormen Wert es hat. Für den Sport, aber auch für Swiss Ski. Die Verträge des Verbandes wären ohne Lauberhorn um einiges weniger Wert. Es ist also auch im Interesse von Swiss Ski, dass die Rennen stattfinden. Es geht ihnen momentan nur darum, uns zu erpressen.