Nach ihrem Super-G-Sieg am Sonntag wettert Lara Gut: «Ab und zu ist es im Weltcup wie im Kindergarten.» Ihre Kritik richtet sich gegen zu einfache Pisten und Kurssetzungen. Zwei Tage später werden ihr beim Riesenslalom am Kronplatz (It) die Grenzen aber selbst aufgezeigt! «Im ersten Lauf habe ich keine einzige Kurve getroffen. Im zweiten Durchgang war es dann etwas besser, aber nicht viel», gibt Lara nach Rang 26 offen zu.
Tatsächlich ist der vielleicht schönste Riesenslalom-Hang des Winters nichts für Gut. Im Gegenteil: Auf dem steilen, mit Wellen gespickten Kurs kann sie ihre Timing-Probleme nicht kaschieren. Und: Sie fällt ins alte Muster zurück, driftet viele Kurven an. «Das kann passieren», sagt sie.
Und so ist letztlich Mélanie Meillard (9.) die schnellste Eidgenossin. «Ich bin sehr zufrieden», meint die Wahl-Walliserin. Damit bezieht sich die 19-Jährige auf den zweiten Lauf. Denn: Am Vormittag fährt sie – wie auch Wendy Holdener (10.) – mit angezogener Handbremse.
Die Podestplätze machen andere unter sich aus. Etwas überraschend steht dabei Viktoria Rebensburg (De) nach ihrer Virus-Erkrankung zuoberst. «Jetzt ist wieder alles gut. Ich hatte das Gefühl, ich bin gar nicht so gut gefahren. Aber am Ende habe ich gewonnen und bin sehr glücklich damit.» Die Stöckli-Pilotin kann doppelt jubeln. Warum? Weil sie nicht nur ihren 16. Weltcupsieg feiert, sondern auch das rote Trikot der Riesenslalom-Führenden erobert. Dies auf Kosten von Mikaela Shiffrin, die nach Cortina zum zweiten Mal nacheinander ausscheidet.