Kein Schweizer in den Top Ten beim Super-G in Gröden. Mauro Caviezel muss als Elfter die rote Nummer für den Leader im Super-G-Weltcup wieder abgeben. Und Beat Feuz wird von Thomas Tumler um drei Hundertstel aus den Top 15 verwiesen.
Dennoch versprüht der regierende Abfahrts-Weltmeister anschliessend im Gespräch mit BLICK sehr viel Optimismus: «Als Nächstes steht auf dieser Piste die Disziplin auf dem Programm, die mir besser liegt – ich fühle mich sehr bereit für diese Abfahrt!» Das war bei Feuz vor Abfahrten in Gröden nicht immer so.
Es hat Zeiten gegeben, in denen der Kugelblitz die Saslong am liebsten aus dem Weltcup-Kalender gestrichen hätte. Im November 2011 triumphierte er auf dieser Strecke zwar im Super-G, in der Abfahrt war er hier aber noch nie besser als Achter. Und nach seinem 33. Platz im Training vom letzten Mittwoch hat nicht wirklich viel darauf hingedeutet, dass der Emmentaler in diesem Jahr seinen Frieden mit der WM-Strecke von 1970 schliessen könnte.
Aber dann hat eine intensive Video-Analyse offensichtlich die Wende zum Guten eingeleitet. «Ich habe nach dem ersten Training vor allem die Linien des Österreichers Max Franz und der beiden Amerikaner Steven Nyman und Bryce Bennett ganz genau angeschaut. Im zweiten Training habe ich dann ein paar Dinge von ihnen übernommen, die offenbar auf dieser Piste auch bei mir ganz gut funktionieren.»
Tatsächlich: Feuz hat mit der drittbesten Zeit seine mit grossem Abstand beste Trainingsleistung abgeliefert. Am Donnerstag wurde der 31-Jährige aber auch von den beiden wichtigsten Menschen in seinem Leben unterstützt – Freundin Katrin tauchte mit der gemeinsamen, fünf Monate alten Tochter im Zielraum auf.
Den gestrigen Super-G haben Beats Frauen aber wieder von daheim aus verfolgt. Stellt sich die Frage, ob Katrin und Clea heute für die Abfahrt die knapp eineinhalbstündige Autofahrt von Innsbruck ins Grödnertal auf sich nehmen. «Ursprünglich haben wir nicht geplant, dass Katrin mit Clea zur Abfahrt kommt. Aber im Training hat mich ihre Anwesenheit offensichtlich beflügelt. Deshalb sollten sie vielleicht doch noch einmal kommen», meint der schnellste Papa im Ski-Zirkus augenzwinkernd.
Übrigens: Die kleine Clea hat genau wie Vater Beat ein Grübchen am Kinn ...
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Die Favoriten:
Aksel Lund Svindal (Nor)
Beat Feuz
Kjetil Jansrud (Nor)
Max Franz (Ö)
Bryce Bennett (USA)
Travis Ganong (USA)