Küng über Horror-Abfahrt
«Überwinde gerne inneren Schweinehund»

Nach seinem Vorjahres-Sieg startet Patrick Küng auf der «Birds of Prey» zum nächsten Höhenflug.
Publiziert: 04.12.2014 um 12:40 Uhr
|
Aktualisiert: 07.10.2018 um 10:18 Uhr
Patrick Küng im grossen Interview in Beaver Creek!
2:13
:Patrick Küng im grossen Interview in Beaver Creek!
Von Marcel W. Perren (Text) und Sven Thomann (Fotos) aus Beaver Creek

Patrick Küngs Ser­vicemann Franz Nadig (Neffe von Doppel-Olympiasiegerin Maite) gehört nicht nur zu den Weltbesten seiner Zunft, er ist auch bekannt für seine glasklare Ansprache.

Am Dienstag ist Nadig nach der ersten Besichtigung der «Raubvogel-Piste» zu folgender Erkenntnis gelangt: «Der Kurs ist sehr schnell gesteckt, die Sprünge werden verdammt weit gehen. Mein Schützling wird hier seine Eier auspacken müssen, wenn er am Freitag und Samstag um den Sieg mitreden will.»

Nun, Küng hat im ersten Training mit der zweitschnellsten Zeit hinter dem überragenden Norweger Kjetil Jansrud schon mal ordentlich Eier gezeigt.

«Ich fühle mich einfach wohl hier. Mir gefällt nicht nur die Piste, sondern auch das Dorf sehr gut», erzählt «King» Küng und erklärt, was ihn im Nobel-Ort in Colorado besonders inspiriert: «In der Vorweihnachtszeit ist die Stimmung hier richtig kitschig, man fühlt sich fast wie in einem Märchenland. Das gefällt mir, obwohl ich in der Schweiz nie so kitschig Weihnachten feiern würde.»

Im letzten Winter hatte Küng in Beaver Creek schon am 7. Dezember Weihnachten – an diesem Tag feierte er im Super-G seinen ersten Weltcupsieg.

Und wenn Patrick beim Dorfeingang am Fusse des bronzenen Riesen-Adlers einen Blick auf die Plakette mit allen Beaver-Creek-Siegern wirft, leuchten seine Augen wie die eines Bübleins unter dem Weihnachtsbaum: «Mein Name steht hier in einer Reihe mit Giganten wie Hermann Maier, Lasse Kjus oder Aksel Lund Svindal. Das ist für mich eine riesige Ehre –  und ein Ansporn, dass mein Name ein weiteres Mal auf diese Sieger-Plakette graviert wird.»

Dass die Raubvogel-Piste heuer noch schärfere Krallen zeigt, gefällt Küng: «Ich finde es fantastisch, wenn man seinen inneren Schweinehund vor dem Start zu einer Abfahrt überwinden muss. Es wäre schlecht fürs Image unseres Sports, wenn wir auf Pisten fahren würden, auf denen jeder hinunterkommen könnte.»

Dass Patrick bei der zweiten Probefahrt gestern 10. wird, hat nichts mit Angst zu tun. Auf 3000 Metern über Meer geht er mit seinen Kräften vor dem Renn-­Wochenende haushälterisch um.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?