«Das war absolut Dimension Marcel Hirscher»
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Blick-Perren zu Odermatt-Sieg:«Das war absolut Dimension Marcel Hirscher»

Kristoffersen motzt nach Odermatt-Sieg
«Sogar die Österreicher spielen den Schweizern in die Karten!»

Marco Odermatt versetzt mit seinem 17. Weltcupsieg die 24'000 Fans am Adelbodner Chuenisbärgli in Ekstase. Als Partymuffel entpuppt sich einzig der zweitplatzierte Henrik Kristoffersen.
Publiziert: 07.01.2023 um 19:17 Uhr
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Aktualisiert: 09.01.2023 um 08:09 Uhr
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Marco Odermatt versetzte die Schweizer Fans in Adelboden in Ekstase.
Foto: Sven Thomann

Allzu optimistisch schaut Marco Odermatts Vater Walti nach der Auslosung der Startnummern am Freitagabend nicht drein: «Marco hat die Nummer 6 gezogen. Eine frühere Nummer wäre mir bei diesen frühlingshaften Bedingungen lieber gewesen.»

Klar: Weil in dieser Woche selbst in der Nacht am «Chuenisbärgli» mehr als zehn Grad plus gemessen wurde, liegt der Verdacht nahe, dass die Piste nach wenigen Athleten bricht. Und beim Start von Marco Odermatt sitzt dann auch tatsächlich der Mann mit der Nummer 1 auf dem Leader-Thron. Sein Name: Henrik Kristoffersen (28). Doch dann erbringt die Fahrt des Nidwaldners den Beweis, dass auch die Crew um Co-Rennleiter Reto Däpp absolute Weltklasse verkörpert.

Fans feiern zum neuen Odermatt-Song

Die Piste hält perfekt, Odermatt ist drei Zehntel schneller als der Norweger. Das Adelbodner Ski-Stadion verwandelt sich ein erstes Mal in ein Freudenhaus. Der DJ lässt erstmals den brandneuen Odermatt-Partysong «Go Odi Go» laufen, die Fans grölen in überschwänglicher Manier mit.

Vor dem zweiten Durchgang hofft man im Kristoffersen-Clan auf die Unterstützung eines Österreichers. ÖSV-Riesen-Trainer Martin Kroisleitner ist vor dem Finale für die Kurssetzung verantwortlich. Kristoffersen setzt darauf, dass Kroisleitner einen stark drehenden, langsameren Lauf kreiert. Solche Läufe liegen dem Österreicher Manuel Feller und Kristoffersen mehr, als Marco Odermatt.

Ein Sieg für die Geschichtsbücher

Doch der zweite Durchgang wird rund drei Sekunden schneller als der erste. Kristoffersen wartet dennoch mit einer starken Vorlage auf. Bevor Odermatt den finalen Lauf in Angriff nimmt, liegt der Riesenslalom-Weltmeister von 2019 mit neun Zehntel Vorsprung auf den Walliser Loïc Meillard in Front. Doch was unser Olympiasieger dann abzieht, wird als eine der aussergewöhnlichsten Leistungen in die Adelboden-Geschichte eingehen. Odermatt geht bei jedem Schwung voll ans Limit und ist dem Out ein paar Mal nahe. «Jetzt spinnt Odermatt komplett», schreit ein Fan.

«Eigentlich wollte ich nicht so viel riskieren»
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Die Strategie des Gesamtweltcupsiegers geht aber voll auf, der Buochser schwingt im Ziel mit der neuerlichen Laufbestzeit ab und feiert damit seinen zweiten Chuenisbärgli-Sieg in Serie! Und noch etwas für die Geschichtsbücher: Mit dem insgesamt elften Weltcupsieg im Riesenslalom liegt der Buochser jetzt im ewigen Ranking dieser Disziplin gemeinsam mit dem Italiener Gustavo Thöni (71) an neunter Stelle (Leader ist Ingemar Stenmark mit 46 Riesen-Triumphen).

Aber was entgegnet Odermatt dem Zuschauer, der ihn aufgrund seines jüngsten Auftritts als «Spinner» bezeichnet hat? «Vielleicht hat er schon ein bisschen recht, es war ein ‹huerä Kampf!›»

«Mir ist das Herz fast in die Hose gerutscht»

Der Schweizer Sportler des Jahres wird konkret: «Ursprünglich wollte ich im zweiten Lauf nicht ganz so viel riskieren, aber dann hatte ich vor allem im oberen Abschnitt richtig viel Platz zum Pushen. Weil mir dabei ein paar kleine Fehler unterlaufen sind, hatte ich das Gefühl, dass ich noch mehr Gas geben muss. Mir ist das Herz fast in die Hose gerutscht, ich war mehr als einmal nahe am Ausscheiden.»

Während sich Odermatt nach dem Happy End in diesem Riesen-Krimi von rund 24'000 Fans feiern lässt, muss Henrik Kristoffersen bei der Pressekonferenz Dampf ablassen wegen der Kurssetzung. «Ich hätte es ja nachvollziehen können, wenn ein Schweizer Trainer zugunsten von Odermatt einen derart direkten Riesenslalom gesetzt hätte. Dass nun aber auch ein Österreicher den Schweizern in die Karten spielt, kann ich wirklich nicht nachvollziehen.» Sympathiepunkte wird Kristoffersen mit dieser Aussage nicht gewinnen können.

«Es wird der Tag kommen, wo ich ihn schlage»
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