Auch wenn uns der Siegesjubel bei der Zieldurchfahrt des Österreichers Hannes Reichelt im Halse stecken blieb, dürfen wir stolz sein auf die Leistung der Schweizer Abfahrer. Das ist eine Sternstunde in der Geschichte von Swiss-Ski. Ein historisches Ergebnis, das es am Lauberhorn-Rennen bisher noch nie gegeben hat!
Beat Feuz und Carlo Janka auf dem Podest, mit Küng, Viletta und Défago fünf unter den besten zehn und mit Gisin und Caviezel gar sieben Fahrer im ersten Dutzend rangiert. Dass dieses Resultat ausgerechnet auf dieser schwierigen Piste zustande kam, gibt dem Ganzen noch einen zusätzlichen Glanz.
Ja, das Lauberhorn war schon öfters unser Zauberberg. Dies, obwohl es im Skisport, wo Lockerheit und Intuition gefragt sind, eher keine «Heimspiele» gibt. Meistens resultiert aus dem sogenannten Heimvorteil Verkrampfung oder Übermotivation. Und damit der Absturz.
Nicht so gestern. Da nahmen alle das Herz in die Hand und zeigten das, was sie drauf haben. Nicht alle und nicht überall fehlerlos, aber mit der Bereitschaft, nicht als Verlierer vom Hang zu gehen.
Man tut gut daran, in solchen Momenten nicht nur die eigenen Leistungen, sondern auch diejenigen der Gegner zu analysieren. Da fällt uns auch auf, dass die anderen grossen Favoriten gestolpert sind und durch Fehler sich selbst aus dem Rennen gefahren haben.
Aber für einmal sollten wir dies vergessen und das Fest feiern, wie es gefallen ist.