52 Jahre! Ein halbes Jahrhundert, aber gefühlsmässig ist bei mir die Zeit still gestanden. Endlich gewinnt wieder ein Schweizer auf dem Ganslern-Hang in Kitzbühel den Slalom.
Nach dem Triumph in Adelboden bringt Daniel Yule das Kunststück fertig, auch in Kitzbühel zu siegen. So wie Dumeng Giovanoli anno 1968. Damals sagte ich zu Dumeng: «Gratuliere, Herr Giovanoli!» Heute sage ich: «Well done, Mister Yule!»
Über eine so lange Zeitspanne zwei Fahrer zu vergleichen, mag gewagt sein, ist aber angebracht. Giovanoli und Yule sind für mich grosse, geerdete Persönlichkeiten, die mit beiden Füssen auf dem Boden stehen.
Beide haben ihre Siege mit technisch sauberer, solider Fahrweise geschafft. Und beide entgegen den zeitgenössischen Trends. Giovanoli schmalspurig, nicht mit der breiteren Umsteigetechnik wie seine damaligen grossen Gegner Jean-Claude Killy, Alfred Matt und Jean-Noel Augert. Yule eher breitspurig und entgegen der geschlossenen Skiführung, die eine direktere Linie ermöglicht. Wie Noël, Kristoffersen, Schwarz und die jungen Wilden Braathen und Vinatzer.
Klar hatte auch Giovanoli mit Bruggmann, Kälin, Frei und Sprecher grosse Skifahrer an seiner Seite. Der grosse Unterschied zu früher liegt in der Grösse und Leistungsstärke der Schweizer Slalom-Mannschaft.
In den Trainings ist kaum einer seiner Bestzeit sicher. Yule, Zenhäusern, Meillard, Nef, Schmidiger und Co. schaukeln sich hoch. Yules Erfolg ist auch ein Erfolg unseres ganzen Slalom-Teams.