Kein anderer Rennfahrer hat das Lauberhorn derart erfolgreich geprägt wie Franz Klammer. Österreichs Ski-Kaiser gewinnt die längste Abfahrt der Welt zwischen 1975 und 1977 drei Mal in Serie. Seinen ersten Triumph in Wengen fährt der Kärntner mit dem Weltcup-Rekordvorsprung von 3,54 Sekunden auf den Italiener Herbert Plank heraus.
Dass er auch nach dem letzten Wochenende als einziger Dreifachsieger der Lauberhornabfahrt dasteht, verdankt Klammer seinem Landsmann Vincent Kriechmayr. «Ich war mir am Samstag eigentlich ganz sicher, dass Beat Feuz ebenfalls zum dritten Mal am Lauberhorn gewinnen wird. Aber der Kriechmayr hat ihm mit einer grandiosen Fahrt den Rang abgelaufen. Für diese Leistung werde ich dem Vincent mindestens eine Runde Bier ausgeben müssen», verspricht Klammer.
Der mittlerweile 65-jährige Olympiasieger von 1976 hat die Abfahrt am Samstag zu Hause im TV angeschaut. «Als ich das Siegerinterview vom Kriechmayr gesehen habe, sind in mir noch einmal die Gefühle hochgekommen, die ich damals bei meinen Erfolgen in Wengen gehabt habe. Und die sind sehr intensiv. Für einen Österreicher gibt es nicht viel Schöneres, als wenn er diesen wunderbaren Klassiker in der Schweiz gewinnen kann.»
Umgekehrt gibt es für einen Schweizer kaum etwas Schöneres als einen Sieg in Kitzbühel. Bereits morgen werden Feuz und Kriechmayr auf der berüchtigten «Streif» das erste Training bestreiten. Klammer glaubt allerdings, dass dort am Samstag weder ein Schweizer noch ein Österreicher gewinnen wird: «Kriechmayr und Feuz werden zwar auch auf der Streif eine gute Rolle spielen können. Mein Siegertipp ist aber Dominik Paris. Der Südtiroler hat die Abfahrt bereits 2013 und 2017 gewonnen. Und dass er auch in diesem Winter Top in Form ist, hat er in der Altjahrswoche mit seinem dritten Triumph in Bormio demonstriert.»