Hermann Maier gewann die Abfahrt auf der «Raubvogelpiste» dreimal. Küng, der hier im Vorjahr im Super-G triumphierte, sagt vor dem Rennen: «Ich will dem Maier auf der ewigen Siegerliste einen Schritt näher kommen».
Doch nach der Steilhang-Ausfahrt erwischt Patrick Küng (29) nicht die herminatorische Siegerlinie. Stattdessen hebt er ähnlich ab wie der Österreicher bei seinem Horror-Sturz bei der Olympia-Abfahrt 1998.
Mit einem Unterschied: Der Lauberhornsieger verhindert mit einer akrobatischen Meisterleistung einen Sturz. «Ich hatte in dieser Rechtskurve zu viel Druck auf dem Ski, danach hat es mich wegkatapultiert. Wie ich den Sturz verhindern konnte, weiss ich nicht genau – das war pure Intuition.»
Küng weiss nur: «Wenn ich an dieser Stelle gestürzt wäre, hätte das eine sehr schwere Verletzung zur Folge gehabt. Darum muss ich jetzt in erster Linie froh sein, dass ich mit dem Schrecken davongekommen bin.»
Küng scheidet mit bester Zwischenzeit aus
Eine Tatsache tut dem unverletzten Schweizer trotzdem weh: Bis zu seinem Out nach rund fünfzig Sekunden war er zwei Zehntel schneller als der Triumphator Kjetil Jansrud.
Wohltuend hingegen das Abschneiden von Sandro Viletta. Der Kombi-Olympiasieger wird 12. – zweitbestes AbfahrtsErgebnis seiner Karriere! Und das auf einer Piste mit vielen Sprüngen. Viletta (Super-G-Sieger 2011 in Beaver Creek): «Ich bestritt die erste Abfahrt erst mit 20, deshalb fehlt mir die Grundschule beim Springen. Aber die Birds of Prey liegt mir, weil der Schnee ähnlich trocken ist wie daheim im Engadin.»
Unglücklich ist Vilettas Kumpel Carlo Janka mit Rang 26. Der Iceman verliert 1.86 Sekunden. Die Hälfte dieses Rückstands handelte er sich im flachen Startstück ein.