Wenn Fans von Carlo Janka (32) den Ortsnamen Kranjska Gora hören, kommt in ihnen Wehmut auf. Grund: Beim Weltcup-Klassiker in Slowenien hat der Iceman am 5. März 2011 den letzten Schweizer Riesenslalom-Sieg eingefahren.
Von solchen Triumphen ist der Obersaxer zurzeit bekanntlich ein ganzes Stück entfernt. Den letzten Riesen hat Janka 2017 in Aspen (USA) sieben Monate vor seinem Kreuzbandriss am rechten Knie bestritten. Und in der Abfahrt kommt der elfte Rang in Beaver Creek seinem besten Ergebnis in diesem Winter gleich.
«Ich brauche mehr Power, um durchzuziehen»
Stellt sich die Frage, wie der letzte Schweizer Gesamtweltcupsieger weitermachen will? Janka sagte bereits nach der WM-Kombination in Åre zu BLICK: «Schaue ich die ganze Saison an, komme ich zum Schluss, dass körperlich bei mir noch etwas vorwärtsgehen muss. Ich brauche mehr Power, um die Rennen voll durchzuziehen.»
Auch der langjährige Schweizer Frauen-Cheftrainer Angelo Maina, der seit mehreren Jahren als Rennchef bei Jankas Ausrüster Rossignol tätig ist, meint, dass der Riesen-Olympiasieger von 2010 im Sommertraining unbedingt neue Reizpunkte setzen muss.
«Carlo bräuchte anspruchsvolle Piste»
«Die Schweizer Abfahrer trainieren seit ein paar Jahren fast ausschliesslich in Zermatt auf einer Strecke, welche neben drei Kurven nur Gleitabschnitte beinhaltet. Vor allem Carlo bräuchte in der Saisonvorbereitung unbedingt wieder einmal eine andere, technisch anspruchsvollere Piste», sagt Maina.
Er legt nach: «Carlo hat in diesem Winter immer wieder abschnittweise seine grosse Klasse angedeutet. Er hat bei der WM eine sehr gute Leistung in der Kombi-Abfahrt gezeigt. Aber sobald die Bedingungen richtig schwierig sind, fehlt ihm das Vertrauen ans Limit zu gehen. Und dieses Vertrauen kann er nur dann zurückgewinnen, wenn er auch im Training wieder regelmässig ans Limit geht.»
Fortsetzung folgt...