«Kann um Siege mitmischen»
Holdener will im Slalom nach ganz oben

Zurücklehnen? Gibts bei Wendy Holdener nicht. Auch wenn in diesem Winter kein Grossanlass ansteht. Sie will von Anfang an aufs Gaspedal drücken.
Publiziert: 24.10.2019 um 09:26 Uhr
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Aktualisiert: 24.10.2019 um 10:05 Uhr
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Die Schweizerin machte im letzten Jahr enorme Fortschritte, vor allem im Riesenslalom.
Foto: Keystone
Mathias Germann

Das erste Rennen der Saison steht an. In Sölden heisst das: Riesiges Brimborium, viel Hektik, grosse Vorfreude – aber auch Nervosität. Mittendrin: Wendy Holdener. Die beste Schweizer Technikerin versucht, ruhig zu bleiben. «Eines meiner Ziele in dieser Saison ist, lockerer an die Rennen zu gehen. Das Game mehr als Game sehen und nicht alles von einzelnen Resultaten abhängig machen», so die Power-Frau aus Unteriberg SZ. Einfacher gesagt als getan. Vor allem für Holdener, die von sich selbst sagt: «Ich bin extrem ehrgeizig.»

Dabei steht sie wie alle anderen Fahrerinnen zum Saisonstart vor dem Dilemma: Gleich in den ersten der total 42 Rennen des Winters alles riskieren und gewinnen, aber vielleicht auch alles verlieren? Oder doch lieber ein Prise Sicherheit einbauen, um ein gutes Resultat einzufahren und Selbstvertrauen tanken? Holdener: «Ich will da einsteigen, wo ich letztes Jahr aufgehört habe.» Tönt gut. Wir erinnern uns: Beim allerletzten Ernstkampf des Winters in Soldeu (And) wurde die Olympiasiegerin Slalom-Zweite und Sechste im Riesenslalom.

Grosse Sprünge im Riesenslalom

So weit nach vorne dürfe es auf dem Rettenbachgletscher kaum reichen – auch wenn Holdener ihr Riesen-Training im Sommer nochmals intensiviert hat und schon letzte Saison mit 5 Top-10-Plätzen ihr Potenzial in der Disziplin mehr als nur andeutete. Ihr Ziel bleibt dennoch: «Ich will meinen ersten Riesen-Podestplatz holen.» Für Technik-Trainer Alois Prenn ist das keinen Traum, sondern ein realistisches Vorhaben. «Wendy startet in den Top 7, das ist schon mal sehr gut. Es bleibt aber die Frage, wie sie in den Winter hineinkommt und wie es um die Nervosität steht.»

Eine Antwort darauf gibt es am Samstag. Holdeners weitere Ziele für die Zukunft: Endlich ihren ersten Spezialslalom gewinnen, dazu um Kristallkugeln fahren – ihre grössten Chancen liegen dabei in der Kombi und in den erstmals als eigene Wertung zählende Parallel-Wettkämpfen. Holdener: «Wenn ich gesund bleibe, kann ich vorne mitmischen – auch um Siege.»

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