Es ist während der WM in St. Moritz, als sich Liechtensteins Ski-Fürst Marco Büchel mit einem Augenzwinkern Didier Cuche vorknöpft: «Nachdem du mir auf der Ski-Piste einige grosse Erfolge vermasselt hast, läufst du mir jetzt auch noch in der Umfrage um die Russi-Nachfolge den Rang ab. Langsam reicht es mir mit dir!»
Hintergrund: Bei der Umfrage nach dem idealen Russi-Nachfolger als SRF-Ski-Experte hat Cuche von den BLICK-Lesern vor Büchel die meisten Stimmen erhalten.
Bei den Entscheidungsträgern des Schweizer Fernsehens scheinen derzeit aber andere Ski-Legenden bessere Karten zu haben als Cuche und Büchel.
Büchel hat vom Sender keine Anfrage betreffend der Russi-Nachfolge erhalten. Cuche hat gegenüber einem SRF-Chef sein Interesse bestätigt. «Aber weil ich noch andere berufliche Verpflichtungen habe, könnte ich unmöglich das volle Pensum von Russi übernehmen. Seitdem habe ich vom SRF nichts mehr Neues gehört», erzählt Cuche.
Das könnte daran liegen, dass SRF einen Co-Kommentator sucht, der für alle Männer-Rennen zur Verfügung steht. Im Leutschenbach wurde letzten Samstag ein Mann auf seine Mikro-Tauglichkeit getestet, den bis jetzt kaum ein Experte auf seiner Liste hatte: Silvan Zurbriggen, der Slalom-Vize-Weltmeister von 2003. «Während Dani Kern live aus Kranjska Gora den Riesenslalom kommentierte, hat Zurbriggen gemeinsam mit Matthias Hüppi im Studio zu den Bildern aus Slowenien einen Trockentest gemacht», erzählt ein SRF-Mitarbeiter.
Aus dem Leutschenbach sickert gleichzeitig durch, dass Bruno Kernen in der Chefetage als ernsthafter Kandidat für die Russi-Nachfolge gehandelt wird. Der Abfahrts-Weltmeister von 1997 wird seit seinem Rücktritt 2007 vom SRF bei den grossen Rennen in der Schweiz als Kamera-Fahrer eingesetzt. Und dass er auch als Co-Kommentator grosses Potenzial besitzt, hat der Berner Oberländer im Januar 2015 bewiesen, als er für den damals an einer Grippe erkrankten Bernhard Russi in souveräner Manier eingesprungen ist.
Und was ist mit Marc Berthod, der während der WM als Co-Moderator von Päddy Kälin überzeugt hat? «Ich habe am letzten WM-Tag mein Interesse für die Russi-Nachfolge beim SRF angemeldet, gehört habe ich seitdem aber nichts mehr.» Fakt ist: SRF-intern hat Berthod seit seinem Auftritt in St. Moritz viele Fürsprecher. Nur will das derzeit keiner öffentlich kundtun.