Der Geist ist willig, aber der Körper mag nicht mehr. Julia Mancuso beendet aufgrund von Hüftproblemen nach 18 Jahren im Weltcup ihre Karriere. Der Grund: Die 33-jährige Amerikanerin erholte sich nie von der Operation, welche sie vor gut zwei Jahren über sich ergehen lassen musste. «Es klapp leider nicht mehr. Mein Ziel waren die Olympischen Spiele, das habe ich nicht geschafft. Nun freue ich mich darauf, meinen Körper nicht mehr ständig ausquetschen zu müssen.»
Durch die Hintertüre tritt Mancuso aber nicht ab. Im Gegenteil: Ihr letzte Fahrt ist ein Spektakel. Als «Wonder Woman» saust sie die «Olimpia delle Tofane» herunter und wird dann im Zielraum mit Champagner geduscht. Lindsey Vonn, ihre langjährige Teamkollegin, weint hemmungslos – und ist damit nicht die einzige.
In Erinnerung bleibt Mancuso letztlich nicht nur wegen ihrer fünf WM und vier Olympia-Medaillen. Nein, es war vor allem ihre fröhliche Art, die ansteckte. Auch jetzt sagt sie: «Wenn ich den jungen Menschen etwas auf ihren Weg mitgeben darf, dann das: Skifahren macht Spass – geniesst es!»
«Freue mich auf neuen Lebensabschnitt»
Diesen Spass hatte «Jules» in den letzten Jahren nur noch selten. Wir erinnern uns: Schon zu Beginn ihrer Karriere rieten ihr Ärzte vom Profi-Sport ab, weil sie genetisch bedingt Hüftprobleme hatte. Mancuso biss sich lange durch – so lange, bis es nicht mehr ging. «Ich nehme eigentlich immer Medikamente. Auch dann, wenn ich nicht Skifahre. Sogar das Laufen bereitet mir Schmerzen», erzählte sie vor einigen Wochen gegenüber BLICK.
Doch was wird Mancuso nun tun? «Ich werde trotzdem nach Pyeongchang reisen», sagt sie lachend. Die Erklärung: Der US-Sender NBC hat sie als Expertin verpflichtet. Und danach? Bereits im Bau befindet sich ihr Fitness-Center in der Heimat Nevada. Dazu träumt die passionierte Surferin davon, mit ihrem Ehemann Dylan Fish die Welt zu bereisen.
«Ich freue mich auf diesen neuen Lebensabschnitt», sagt sie – und verlässt zum letzten Mal als Rennfahrerin einen Zielraum.