Jetzt wird die Ski-WM rockig, witzig und exotisch
Auf diese schrillen Figuren können wir uns freuen

Die Ski-WM ist Mitte der zweiten Woche und noch längst nicht fertig. Jetzt gehts in die Runde der Riesen- und Slalom-Künstler und die haben es in sich.
Publiziert: 15.02.2017 um 19:24 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 15:38 Uhr
Marcel W. Perren

Der schnellste Exot

Dave Ryding.
Foto: REUTERS

Dave Ryding (30) stammt aus der nördlich von Manchester gelegenen Kleinstadt Chorley in der Grafschaft Lancashire. In dieser Umgebung gibt es zwar einige Schafhügel, aber sicher keine Schneeberge. Deshalb hat der FC Liverpool-Fanatiker bis zum zwölften Lebensjahr ausschliesslich auf Pisten aus Kunststoff-Matten trainiert. Weil der britische Verband wenig Geld hat, können die Athleten nicht immer im Hotelzimmer übernachten. Dann zieht Ryding in den alten, klapprigen Wohnwagen seiner Eltern. Darum kommt es einem Ski-Wunder gleich, dass der Slalom-Spezialist in diesem Winter neben seinem zweiten Rang in Kitzbühel auch noch drei Top-7-Ränge und drei Top-15 Plätze einfahren konnte.

Der Tüpflischisser

Marcel Hirschers Papa Ferdinand.
Foto: Sven Thomann|Blicksport

Superstar Marcel Hirscher (27) ist in der Kombination von unserem Luca Aerni in den Schatten gestellt worden. Das wurmt den erfolgsverwöhnten Salzburger und  sein Gold-Hunger ist im Hinblick auf den Riesen- und Slalom noch grösser geworden. Hirschers wichtigste Bezugsperson ist der Mann, mit dem Seehundschnauz, der während den Läufen von Hirscher immer mal wieder eingeblendet wird am TV. Es ist Marcels Papa Ferdinand. Der «Ferdl«, der sechs Jahre in der Schweiz als Holzer gearbeitet hat und bei jeder sich bietenden Gelegenheit in eine Olma-Bratwurst beisst, ist ein begnadeter Tüftler und «Tüpflischisser». Seine Liebe zum Detail geht so weit, dass er regelmässig Start-Stock-Tests durchführt, um herauszufinden, welches die schnellsten Skistöcke für seinen Buben sind.

«Küsst meinen Arsch»

Henrik Kristoffersen.
Foto: EQ Images

Auch Hirschers schärfster Slalom-Rivale Henrik Kristoffersen (22) hat einen starken Bezug zu seinem Vater Lars. Der Norweger ruft vor jedem Lauf seinen Papa an, damit der ihm seine wichtigsten Erkenntnisse zur Kurssetzung durchgeben kann. Der 22-Jährige, der in dieser Weltcup-Saison fünf von sieben Slaloms gewonnen hat, wurde vom Vater sehr streng erzogen. Trotzdem entspricht seine Ausdrucksweise nicht den Manieren eines Klosterschülers. So hat er nach seinem Sieg in Schladming im Zielraum in die TV-Kamera geschrien: «Hvem er kongen? Haehae! Kyss meg bak!» Aus dem Norwegischen übersetzt heisst das: «Wer ist der König? Hey, küsst meinen Arsch!»

Mit Federer im Bett

Neureuther und Strasser posieren mit «Federer».
Foto: Instagram

Felix Neureuther (32) hat es in seiner Kindheit nicht immer lustig gehabt. «Als ich dreijährig war, erhielten meine Eltern von einem Wahnsinnigen die Drohung, dass er meine Schwester entführen werde. Zum Glück ist das nie passiert. Trotzdem wurde ich dann in meinen ersten Schuljahren immer von einem Elternteil oder vom Opa in die Schule begleitet.» Seinen Humor hat der Sohn von Rosi Mittermaier und Christian Neureuhter aber nie verloren. Kein anderer Skirennfahrer schiesst in den sozialen Medien so viele lustige Postings ab, wie der Freund und Trauzeuge von Basti Schweinsteiger.  Legendär ist das Video, auf dem er in Frauen Klamotten den «Harlem Shake» tanzt. Natürlich hat er sich vor der Abreise nach St. Moritz jetzt auch ein Bild mit besonderem Schweiz-Bezug veröffentlicht – der zweifachen Slalom-WM-Medaillengewinner hat eine Foto-Montage angefertigt, die ihn und seinen Teamkollegen Linus Strasser mit Roger Federer im Bett zeigt.

Der letzte Rock'n'Roller

Manuel Feller mit grün gefärbtem Schnauz.
Foto: zvg

Felix Neureuther bezeichnet Manuel Feller als «den letzten echten Rock n Roller im Ski-Zirkus». Der 24-Jährige aus Fieberbrunn bei Kitzbühel lässt es nach einem Rennen wie zuletzt in Schladming tatsächlich gerne bis in die frühen Morgenstunden so richtig krachen. Dass Feller auffallend anders tickt als der durchschnittliche Skirennfahrer hat er auch mit seinen grün gefärbten Schnauz beim Kitzbühel-Slalom demonstriert. «Mein Schnauzer ist Grün, weil ich bei meiner Zielankunft die grüne Lampe für die Bestzeit aufleuchten sehen will.» Feller wird bestimmt auch an dieser WM Farbtupfer setzen.

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