Sie haben sich auf Nachwuchs-Stufe heisse Duelle geliefert. Bereits an der Junioren-WM 2007 in Österreich. Und sie sind zusammen im Weltcup aufgewachsen. Zwischen Lara Gut (24) und Viktoria Rebensburg (26) hat sich in den letzten Jahren eine echte Freundschaft entwickelt. Die geht so weit, dass sie sich zu Weihnachten jeweils etwas schenken.
Die Bayerin Rebensburg hat sich scherzhaft schon als halbe Schweizerin bezeichnet. Wegen ihrer Skimarke Stöckli, ihrem Versicherungs-Sponsor und nicht zuletzt wegen ihrer Freundschaft zu Lara Gut. «Ich schätze halt einfach Schweizer Qualität», sagte Vicky unlängst lachend, «in diesem Land fühle ich mich immer wohl.» Nach diesen Worten wird sie doch wohl nicht noch Lara die grosse Kugel rauben?
Rebensburg weiss, dass die Chancen auf ihren ersten Gesamtweltcup-Sieg sehr klein sind. 293 Punkte beträgt der Abstand zu Lara. Vicky braucht ein Wunder, um ihre Kollegin noch zu überholen. Auch weil sie sich nur in fünf der ausstehenden acht Rennen Hoffnungen auf gehörigen Punktzuwachs machen kann. Alles, was mit Slalom zu tun hat, ist nix für Vicky.
Rebensburg hat im Verlauf dieser Saison nie so richtig auf die grosse Kugel spekuliert. Schon vor einem Monat in Garmisch, als ihr Abstand auf die Spitze kleiner war, meinte die Riesenslalom-Olympiasiegerin von 2010, Rechnen im Gesamtweltcup sei für sie sinnlos. Und für Vicky war in den letzten Wochen immer klar, dass sie Kollegin Lara die grosse Kugel gönnen würde.