Der Tiroler Romed Baumann fährt bei der Jungfernfahrt auf Bernhard Russis neuer Piste hinter Norwegens «Powerriegel» Kjetil Jansrud die zweitschnellste Zeit.
Für Baumann ist aber auf dieser Strecke ein Mann der Top-Favorit, der in dieser Probe 2.28 Sekunden auf Jansrud einbüsst – Beat Feuz. «Auf dieser sehr kurvenreichen, welligen Strecke braucht man extrem viel Gefühl. Und ich kenne keinen anderen Abfahrer, der so viel Gefühl hat wie Beat Feuz. Der wird hier besonders heiss sein.»
Feuz selber tönt trotz seinem zweiten Rang in Kitzbühel und dem dritten Platz in Garmisch nicht ganz so optimistisch: «Man darf einfach nicht vergessen, dass mir aufgrund der Achillessehnenverletzung Ende August sehr viel Training fehlt. In Kitzbühel und Garmisch konnte ich einiges mit meiner Routine kompensieren, schliesslich kenne ich diese Pisten ganz genau. Aber hier kann ich keine Routine ausspielen, weil ich wie alle anderen zum ersten Mal auf dieser Piste fahre. Ich muss mich deshalb langsam an diese Sache heran tasten.»
Doch was hält der Emmentaler grundsätzlich vom Charakter dieser Abfahrt, welche eine Traverse, vier Sprünge und unzählige Wellen beinhaltet? «Das Tempo ist an keiner Stelle dieser Strecke ganz tief, aber eben auch nirgends besonders hoch. Der Abfahrt fehlt eine Passage, in der es richtig schön gerade aus geht.»
Viel drastischer formuliert es der Italiener Christoph Innerhofer: «Auf dieser Abfahrt wird man für die TV-Übertragung keine Zeitlupe brauchen. Für mich ist das keine richtige Abfahrt, weil das Tempo nie höher als 110 km/h ist. Auf einer richtigen Abfahrt liegt die Spitzengeschwindigkeit zwischen 130 und 160 km/h.»
Andere Sorgen haben die Österreicher. Die Ösis haben in ihrem Hotel im Gegensatz zu den Schweizern keine richtigen Betten. Sie müssen auf Matratzen am Boden nächtigen.
Hannes Reichelt: «Es ist offensichtlich, dass der Schweizer Verband in dieser Angelegenheit den besseren Job gemacht hat als wir.»