Es ist optisch das langweiligste Rennen in diesem Winter. Aufgrund von schlechter Sichte im oberen Abschnitt wird die Abfahrt um dreissig Sekunden gekürzt, damit fehlt dieser Autobahn anmutenden Abfahrt die einzig technisch anspruchsvolle Passage.
Österreichs Ski-Legende Hans Knauss, der für den ORF die Kamerafahrten absolviert, bringt es mit Ösi-Schmäh auf den Punkt: «Der Gang vom Zielraum in die Reporter-Kabine hat mehr von meinem Körper abverlangt als die Fahrt über diese Piste. Das war nicht Weltcupwürdig.»
Alexis Pinturault (24) ist das egal. Der Franzose mit einer norwegischen Mutter profitiert auch noch davon, dass gegen Ende der Abfahrt die Sicht immer besser und die Piste immer schneller wird. Somit verteidigt er seine Führung nach dem Slalom gegen die Abfahrts-Spezialisten Dominik Paris und Kjetil Jansrud souverän und holt sich damit auch noch die erste Kristallkugel seiner Karriere.
Carlo Janka kann sich nach dem sechsten Rang bei Halbzeit nicht verbessern – dem grandiosen Triumphator vom technisch anspruchsvollen Super-G in Jeongseon (Südkorea) hat es auf der Chamonix-Abfahrt definitiv zu viele Gleitabschnitte.
Der Engelberger Marc Gisin und der Unterwalliser Justin Murisier verdienen mit den Rängen 12 und 13 das Prädikat ordentlich.