Der Haneggschuss ist die ultimative Highspeed-Stelle im Ski-Zirkus. Am 19. Januar 2013 hat der Franzose Johan Clarey hier mit 161,9 km/h einen beeindruckenden Tempo-Rekord aufgestellt. Die sportlichen Leiter der FIS sehen bei solchen Geschwindigkeiten ein zu hohes Sicherheitsrisiko. Um das Tempo im Haneggschuss zu reduzieren, wurde ein Sprung aufgebaut.
Klar: Weil die Rennfahrer bei der Anfahrt auf den Sprung ihre Position in der Hocke öffnen müssen, entsteht ein höherer Luftwiderstand, welcher das Tempo drosselt.
Aber Beat Feuz schüttelt nach seinem gestrigen Jungfern-Flug über den Haneggschuss den Kopf: «Der Sprung ist nicht gut gebaut, er ist viel zu weich. Darum muss er überarbeitet werden.»
Carlo Janka spricht sich nicht für eine Renovation dieses Spickers aus. Dem Lauberhornsieger von 2010 wäre es an liebsten, wenn er ganz verschwinden würde. «Ich finden diesen Sprung völlig unnötig. Wir müssen in unserem Sport aufpassen, dass nicht zu viel entschärft wird. Abfahrten dürfen nicht zu einfach werden, sonst haben wir irgendwann keine Zuschauer mehr. Es ist traurig genug, dass man bereits die Abfahrt in Gröden zu einer Autobahn verunstaltet hat.»
Der Iceman läuft jetzt richtig heiss und legt nach: «Ich kann die Überlegungen der FIS nicht nachvollziehen. Auf der einen Seite reden sie immer davon, dass die Tore bei Speed-Rennen wieder gerader gesteckt werden sollen. Gleichzeitig will man mit solchen neuen Sprüngen das Tempo reduzieren. Das geht für mich überhaupt nicht auf.»