Ist das Olympiasieger Ramon Zenhäusern wert?
Der Papa fordert 110'000 Fr für Kopf seines Sohnes!

Ein Slalom-Riese steht vor dem Start in den WM-Winter «oben ohne» da: Ramon Zenhäusern (26) sucht mit seinem Vater verzweifelt einen Kopfsponsor.
Publiziert: 05.10.2018 um 10:51 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 18:10 Uhr
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Ramon Zenhäusern steht zur Zeit ohne Sponsor da.
Foto: Keystone
Marcel W. Perren

Doppelmeter Ramon Zenhäusern wuchs in der zweiten Hälfte des letzten Winters über sich hinaus. Nach dem ersten Weltcupsieg beim Parallel-Slalom in Stockholm gewann der Oberwalliser bei den Olympischen Spielen Silber im Slalom und Gold mit der Mannschaft.

Aber Kapital hat Zenhäusern aus seinen sportlichen Erfolgen bis jetzt nicht schlagen können. Ramons Vater und Manager Peter sucht seit Monaten einen Kopfsponsor – bis jetzt hat er ausschliesslich Absagen erhalten. In der Szene hält sich seit ein paar Wochen das Gerücht, dass Zenhäusern aufgrund von übertriebenen Gehaltsvorstellungen «oben ohne» dastehen würde. «Das stimmt überhaupt nicht», wehrt sich Peter Zenhäusern und legt die Zahlen offen auf den Tisch: «Wer sein Firmenlogo auf Ramons Helm platzieren möchte, sollte ein Fixum zwischen 110'000 und 150'000 Franken bezahlen. Das sind keine Phantasie-Summen, sondern branchenübliche Preise.»

Lieber hohes Fixum oder höhere Erfolgsprämien?

Stimmt das wirklich? BLICK fragt bei zwei hochkarätigen Sportvermarktern nach. Armin Meier kennt sich bestens mit den branchenüblichen Zahlen aus. Der ehemalige Radprofi hat neben Fabian Cancellara jahrelang Lara Gut vermarktet. Er gibt Papa Zenhäusern vollkommen recht: «Ramon sollte meiner Meinung nach ein Fixum von 150'000 Franken verdienen. Er war der Shootingstar der letzten Saison, stellt mit seiner Körpergrösse von zwei Metern etwas ganz Besonderes dar und kommt mit seinem breiten Walliser Dialekt bei den Leuten sehr gut an. Das sind alles Komponenten, die sich sehr gut verkaufen lassen müssten.»

Didier Cuches Helm mit dem Sponsor Ovomaltine wurde zu seinem Markenzeichen.
Foto: Reuters

Etwas tiefer wird Zenhäuserns Vermarktungspotenzial von dem Mann eingestuft, der die grossen Verträge von Didier Cuche aushandelte: Christof Marti. «Ich würde Ramon ein Sponsorenfixum zwischen 90'000 und 100'000 Franken vorschlagen und dafür viel höhere Erfolgsprämien aushandeln.» Martis Begründung: «Ramon hat bis jetzt noch nicht konstant Top-Platzierungen abgeliefert, deshalb dürften potenzielle Sponsoren vor einem hohen Fixum zurückschrecken. Zudem ist Zenhäusern ein Slalom-Spezialist. Und die alpine Königsdisziplin ist halt eben nach wie vor die Abfahrt.»

Findet Ramon Zenhäusern vor dem Slalom in Levi (Fi) am 18. November trotzdem einen Sponsor, der voll auf ihn abfährt? Fortsetzung folgt.

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