Es ist geschafft, der Bann ist gebrochen! Sechs Rennen sind die Schweizer Ski-Girls der Konkurrenz hinterhergefahren. Ein 8. Platz von Michelle Gisin in Levi war das beste Ergebnis ehe Lara Gut am Sonntag den Super-G von Lake Louise gewinnt. Wie letztes Jahr. Lara: «Ich habe noch nie zweimal am gleichen Ort gewonnen. Cool, dass es mir hier gelang.»
Ausgerechnet in Lake Louise. Eine Strecke, mit der Lara trotz des Super-G-Triumphs im letzten Jahr nicht wirklich warm wird. Vor allem mit der Abfahrt. «Es ist einfach frustrierend, weil ich nicht genau weiss, was ich anders machen muss, um schnell zu sein», sagt sie.
Die Eisstube in den kanadischen Rockies, so sehr Lara diese verschmäht, so sehr wird sie von Lindsey Vonn geliebt. 15 ihrer 60 Siege hat die amerikanische Speed-Queen in Lake Louise herausgefahren. Den letzten am Samstag in der Abfahrt. Als sie gestern den Super-G unter die Latten nimmt, bibbert Lara in der Leaderbox. Lindsey ist nah dran, verliert aber im flachen Schlussstück, wo sie dank grösseren Gewichts eigentlich schneller sein müsste, 22 Hundertstel. Lindsey: «Oben fuhr ich sauber, aber unten hat das Timing irgendwie nicht ganz gestimmt.»
Und so entthront Lara die Speedqueen in ihrem Wohnzimmer. «Es freut mich natürlich, dass ich hier gewinnen konnte. Aber in erster Linie bin ich mega beeindruckt, dass Lindsey so stark zurückgekommen ist. Und das nach der Verletzung», sagt die schnelle Tessinerin.
Cheftrainer Hans Flatscher erleichtert: «Gott sei Dank hat Lara gewonnen. Ein sehr wichtiger Sieg. Wären wir ohne ansprechendes Resultat zurück nach Europa gekommen, wäre die Unzufriedenheit gross gewesen.» Jetzt kehrt ein bisschen Ruhe ein. Und die braucht es, um auch die anderen Girls wieder näher an die Spitze zu führen. Dominique Gisin verliert als zweitbeste Schweizerin fast zwei Sekunden auf Lara.