Wenn Hans Feuz seine Rinder auf seinem Roseggli-Hof versorgt hat, trifft man Beats Vater als Betriebsleiter des Skilifts Bumbach-Schangnau an. Der «Terra Housi» ist ein besonders liebenswerter Zeitgenosse, der mit seiner Kundschaft gerne einen Schwatz führt. In diesen Tagen wirkt der 52-Jährige aber etwas angespannter als sonst. «In der Kitzbühel-Woche schaue ich viel öfters aufs Handy und auf den Live-Ticker als in normalen Weltcup-Wochen», erzählt Feuz-Senior. «Es fällt mir jedes Mal ein Stein vom Herzen, wenn mir der Live-Ticker anzeigt, dass ‹Beätu› gesund im Ziel angekommen ist.»
Seit dem letzten Winter weiss Housi aus eigener Erfahrung, wie gefährlich die Streif in Kitzbühel wirklich ist: «Ich durfte diese Strecke besichtigen, und mein Respekt vor der Piste und vom Können der Abfahrer sind seit diesem Tag noch grösser geworden. Aufgrund der Bilder im Fernsehen kann man sich nicht vorstellen, wie steil die Mausefalle, der Steilhang und der Hausberg wirklich sind. Es ist für mich absolut unvorstellbar, wie man mit 120 Sachen derart steile Passagen hinunterdonnern kann.»
Im Gegensatz zu Papa Feuz hat Carlo Jankas Vater Reto die Hahnenkamm-Abfahrten in den letzten Jahren ausschliesslich von zu Hause aus betrachtet: «In den 70er-Jahren war ich während den Hahnenkamm-Rennen ein paar mal live in Kitzbühel. Seit Carlo fährt, war ich aber nie mehr dort. Es ist kein schönes Gefühl, wenn man im Zielraum steht und zuschaut, wie der eigene Sohn diesen gefährlichen Hausberg hinunterdonnert, auf dem es schon so viele schwere Stürze gegeben hat.»
Swiss-Ski-Speed-Trainer Sepp Brunner hat selber einen Sohn. Nach Daniel Albrechts Horror-Abflug 2009 wurde er im SonntagsBlick gefragt, ob er Angst hätte, wenn sein Junior eines Tages selber die Streif hinunterfahren würde. Brunners Antwort: «Wenn ich ehrlich bin, ja. Aber Sie können hier jeden Trainer fragen, alle würden Ihnen die gleiche Antwort geben.»