Im Doppel stärker
Diese Geschwister-Paare wollen an der WM für Furore sorgen

Mit Mélanie und Loic Meillard sowie Mauro und Gino Caviezel kämpfen bei der WM in St. Moritz gleich zwei Geschwister-Paare für Swiss-Ski-Ehren.
Publiziert: 04.02.2017 um 16:52 Uhr
|
Aktualisiert: 12.09.2018 um 02:40 Uhr
1/10
Die Meillards: Erstes gemeinsames Grossereignis. Loïc (vorne) und Schwester Mélanie.
Foto: Sacha Bittel
Marcel W. Perren

Der erste gemeinsame Wettkampf der Gebrüder Mauro und Gino ­Cavizel hat mit einem Eklat ­geendet! Warum? Weil Mauro immer schon das ganz grosse Vorbild für den vier Jahre jüngeren Gino gewesen ist, hat der Kleine bereits mit fünf Jahren seinen «Big Brother» an den Start eines Jugendrennens in Pratval GR begleitet.

Resultat: Gino war hinter Mauro Zweitschnellster. Doch vor dem Sprung aufs Podest wurde Gino disqualifiziert. Die Jury fand heraus, dass er das Mindestalter für die Teilnahme an diesem Rennen noch nicht erreicht hatte.
Die Fortsetzung dieser aussergewöhnlichen Familiengeschichte ist den meisten Ski-Fans bekannt. Weil Mauro aufgrund von schweren Knie- und Schulterverletzungen zeitweise sogar im Rollstuhl gesessen hat, avancierte im Winter 2013 mit Rang 11 beim Riesen in Adelboden plötzlich Gino zur ultimativen Ski-Grösse bei den Caviezels.

In der Zwischenzeit hat Mauro seinen Bruder aber auch resultatmässig wieder eingeholt. Beide haben in diesem Weltcup-Winter als Top-Ergebnis einen siebten Platz herausgefahren. Zur Belohnung dürfen die beiden Bündner gemeinsam bei der WM-Eröffnungsfeier einlaufen. «Für uns geht damit ein Bubentraum in Erfüllung. Wir sind zwar bereits gemeinsam bei den Olympischen Spielen in Sotschi angetreten, aber eine WM, die eine knappe Stunde von unserem Elternhaus entfernt über die Bühne geht, bedeutet uns noch ein bisschen mehr», erzählt Gino.

Auf ihr erstes gemeinsames Grossereignis freuen sich Loïc (20) und Mélanie Meillard (18). Auch die in Neuenburg geborene und im Wallis aufgewachsene Mélanie gibt gerne zu, «dass mein Bruder gleichzeitig mein Vorbild ist». Loïc nimmts mit einem Lächeln zur Kenntnis: «Die Worte meiner jüngeren Schwester beweisen mir, dass ich im Umgang mit ihr einiges richtig gemacht habe.»

Resultatmässig hat Mélanie im Vergleich mit ihrem Bruder in diesem Winter aber die Nase vorn – während sie in ihrer ersten Weltcup-Saison bereits drei Mal in die Top Ten gefahren ist, steht bei ihm der 12. Rang als bestes Ergebnis in diesem Winter. Das liegt aber auch daran, dass Loïc wegen eines Meniskus-Schadens vom 19. Dezember bis am 29. Januar keine Wettkämpfe bestreiten konnte.

Wegen Verletzungen haben auch Manuela (33) und Manfred Mölgg (34) oft gemeinsam gelitten. Doch für St. Moritz darf sich das Geschwister-Paar aus Süd­tirol echte Medaillen-Chancen ausrechnen. «Manu» war vor fünf Wochen Dritte beim Riesen am Semmering, der «Manni» hat den Slalom in Zagreb für sich entschieden.

Die beiden verbindet seit jeher ein besonders inniges Verhältnis. Manuela erzählt eine besondere Anekdote aus der Kindheit: «Mein Bruder besuchte in Mals gemeinsam mit Werner Heel die Sportschule, Manfred und Werner hatten in den ersten Monaten ständig Zoff miteinander. Und weil ich immer auf der Seite meines geliebten Bruders stehe, habe auch ich den Werner gehasst!»

Die feine Ironie dieser Geschichte: Manuela Mölgg und der italienische Abfahrtsspezialist Werner Heel sind seit sieben Jahren ein Liebespaar.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?