Vor gut zwei Wochen reservierte Swiss-Ski-Trainer Beat Tschuor im Hinblick auf die am Wochenende stattfindenden Weltcuprennen im slowenischen Kranjska Gora eine Trainingspiste auf der Reiteralm bei Schladming. «Ihr Schweizer seid herzlich willkommen, wir freuen uns auf euch», sagte der Pistenchef damals.
Doch als Janka und Co. letzten Dienstag in Österreich eintreffen, fällt die Begrüssung der Gastgeber schon weit weniger herzlich aus.
Der Pistenchef hält fest: «Marcel Hirscher trainiert in diesen Tagen auch bei uns. Logisch, dass seine Wünsche Priorität haben.»
Es wird ein Kompromiss vereinbart: Die Schweizer müssen sich am Mittwoch mit einer Einheit im oberen Abschnitt begnügen, dürfen dann aber am Donnerstag im unteren Teil der Reiteralm trainieren. «Weil nur im unteren Abschnitt klassischer Frühlingsschnee liegt, können wir nur in diesen Passagen das Frühlingsrennen in Slowenien optimal simulieren», erklärt Tschuor.
Janka und Gino Caviezel absolvieren gestern tatsächlich vier Läufe im unteren Abschnitt. Dagegen müssen sich Elia Zurbriggen, Manuel Pleisch und Thomas Tumler erneut mit dem oberen Teil der Reiteralm begnügen.
Als das Trio nach drei Läufen nach unten verschieben will, legt Hirschers Trainer Mike Pircher sein Veto ein. Tschuor schildert den Vorfall: «Pircher kam wie von der Tarantel gestochen zu uns an den Start und fluchte: ‹Ihr Schweizer Wappler* habt hier nichts zu suchen.›»
Kurz nach Pirchers Verbalattacke stellt der Pistenchef die Ampel für die Schweizer auf Rot: «Tut mir leid, ihr dürft hier nicht mehr fahren.»
Tschuor ist stinksauer: «Ich habe grössten Respekt vor Marcel Hirscher, aber sein Trainer ist ein respektloser, frecher Cheib.» Und das ist noch sehr anständig formuliert ...
* «Wappler» ist ein österreichisches Schimpfwort für unfähige, beschränkte Menschen.