Er war als Rekord für die Ewigkeit gedacht. In der Saison 2012/13 gewann Tina Maze den Gesamtweltcup mit 2414 Punkten. Nie zuvor oder danach kam je ein Fahrer oder eine Fahrerin nur annähernd an diesen Wert heran. Nun schickt sich Mikaela Shiffrin an, die Bestmarke der abgetretenen Slowenin zu knacken!
Aktuell hat das 22-jährige US-Wunderkind 881 Punkte auf dem Konto. Macht im Schnitt 73,4 Punkte pro bestrittenem Rennen. Maze selbst kam in ihrem Traumwinter auf 69,0 Punkte. Sprich: Macht Shiffrin so weiter, kann sie das Unmögliche möglich machen. Bloss: Das interessiert sie nicht!
Shiffrin meidet Statistiken wie der Teufel das Weihwasser. «Ich habe keine Ahnung davon, sie sind für mich irrelevant», sagt sie. Stapelt die Frau, die in dieser Saison in 10 ihrer 12 Rennen auf dem Podest stand, tief? Nein. Vielmehr ist ihre Zahlen-Aversion ein Schutzmechanismus. «Solche Dinge machen mich nur nervös», sagt sie.
Exakt diese Nervosität hat Mikaela, die früher zwischen den zwei Läufen vor Anspannung auch schon erbrechen musste, längst im Griff. Der Beweis? Bei ihren letzten sechs Siegen in Riesen und Slalom führte sie immer nach dem ersten Durchgang – und brachte den Sieg dann auch ins Trockene.
Ob die dreifache Weltmeisterin allerdings Mazes Rekord brechen wird, hängt auch davon ab, wie viele Rennen sie zwecks Schonung auslassen wird. Bislang waren es deren zwei. Die Slowenin, die in Bälde erstmals Mutter wird, bestritt 2012/13 aber alle 35 Rennen. Immerhin: In dieser Saison stehen total 39 Weltcuprennen an – ein Vorteil für Shiffrin.
Zurück zu den Statistiken und der Frage, ob sie sich freue, ihren Kindern eines Tages von ihren Erfolgen zu berichten. Shiffrin verneint lachend: «Ich werde mit ihnen über Jungs und Mädchen sprechen, wenn sie in der Pubertät sind. Aber nicht über meine Ski-Erfolge.»