Die Tränen des Glücks sind längst getrocknet. Und doch muss Corinne Suter noch immer lächeln, wenn sie an die WM in Are (Sd) vor sieben Monaten zurückdenkt. Bronze im Super-G, dazu Silber in der Abfahrt. «Es war unglaublich», schwelgt sie in Erinnerungen. Gleichzeitig ist ihr nach wie vor präsent, was der Hype um ihre Person nach ihrer Rückkehr auslöste. Sie wurde krank. «Der Rummel war riesig. Irgendwann musste ich sagen: genug ist genug.» Die Folge: Suter legte eine Pause ein und schaffte es auch im Weltcup zweimal als Dritte Treppchen. «Ich fuhr bis Ende Winter gerne Rennen. Aber dann merkte ich, dass ich ziemlich kaputt war. Vor allem der Kopf war leer», blickt sie zurück. Doch auch da fand sie die richtige Lösung. Suter und ihr Freund Angelo flogen weit, weit weg. Genauer: Nach Thailand, für zwei Wochen. «Das hatte ich mir vorher nie gegönnt. Es war wunderbar, ich konnte komplett abschalten – dort gab es keinen, der mich erkannte.»
Nun muss man wissen: Suter ist alles andere als menschenscheu. Das Gegenteil ist der Fall, durch ihre einnehmende Art geniesst sie viele Sympathien. Doch das hat auch seine Tücken – vor allem, wenn sportlicher Erfolg wie bei ihr dazukommt. «Es ist wunderbar, dass sich die Leute mit mir freuen. Aber ich habe gelernt, mir meine Auszeiten aktiv zu nehmen.» Und so entschied sich die Schwyzerin, im Frühling ihre Handy-Nummer zu wechseln. «Ich hatte früher immer die Gleiche und dadurch sehr viele Leute im Telefonbuch, zu denen ich keinen Kontakt mehr hatte. Und die müssen meine Nummer auch nicht haben. Dazu kam, dass viele Medien anriefen, wenn sie etwas wissen wollten», erzählt sie. Nun sei alles geregelter, ihr Manager und Ex-Radprofi Rolf Huser und Swiss Ski kanalisieren die Anfragen. «Das ist eine grosse Hilfe.»
Die Folgen blieben nicht aus. Suter geht es längst wieder bestens – körperlich und mental. Soeben ist sie von ihrem Speed-Trainingscamp in Ushuaia (Arg) zurückgekehrt. «Das hat viel gebracht, auch in Bezug auf die Materialabstimmung konnten wir Fortschritte erzielen.»
Suters Fazit: «Ich hatte einen super Sommer, mein Akku ist wieder voll und ich freue mich riesig auf die neue Saison. Ich bin parat!» Noch muss sich Suter allerdings etwas gedulden. Der erste Fixpunkt ist der 6. Dezember – dann steigt in Lake Louise (Ka) die erste Abfahrt der Saison.