Auf einen Blick
- Franjo von Allmen gewinnt Goldmedaille bei Ski-Weltmeisterschaft in Saalbach
- Ehemalige Schweizer Abfahrts-Weltmeister waren live vor Ort oder am Fernseher
- Von Allmen holte den 15. Weltmeistertitel in der Schweizer Abfahrtsgeschichte
Mit dem Wort «Stolz» sollte man behutsam umgehen. Vor allem im Sport, wo das Warum und Wieso nie hundertprozentig sicher beantwortet werden kann. Auf eine eigene Leistung stolz zu sein, kann sehr leicht als Überheblichkeit ausgelegt und empfunden werden.
Kann ein frisch gekürter Weltmeister wie Franjo von Allmen stolz auf die Goldmedaille sein, die ihm rund sieben Stunden nach dem Rennen unter dem tosenden Applaus aller Skifans und in Begleitung der Töne seiner Landeshymne um den Hals gehängt wird? Ist es nicht vielmehr eine leise Genugtuung und eine tiefe innere Zufriedenheit, die diesen Traum in die Wirklichkeit begleitet?
Viele unserer Schweizer Abfahrts-Weltmeister waren in Saalbach live dabei, als von Allmen in bestechender Manier den 15. Titel in unserer Geschichte holte. Odermatt, Feuz, Küng, Lehmann waren vor Ort. Kernen, Heinzer, Müller, Zurbriggen sicherlich vor den Fernsehschirmen und Rominger, Zogg und Prager logischerweise nicht mehr unter uns.
«Ich realisierte, dass ich auch mal einen solchen Tag erlebt habe»
Ich habe den Krimi, der besser nicht hätte geschrieben werden können, hautnah im Zielraum miterleben dürfen. Nervenflattern und Hühnerhautfeeling! Und irgendwann realisierte ich, dass auch ich zu dieser Gruppe gehöre. Dass ich irgendwann auch das Glück hatte, einen solchen Tag wie von Allmen erlebt zu haben.
Ich fühlte mich getragen von all diesen Höhepunkten, die vor mir, nach mir und um mich herum auch andere Schweizer Abfahrer erlebt haben. Unter anderen Umständen natürlich und in anderen Zeiten. Aber alle mit dem gleichen Resultat: Weltmeister!
Ich gestehe: Es kam in einem kurzen Moment etwas Stolz in mir auf. Ob das so schlimm ist?