Nach dem ersten Training sprechen viele von einer eher sanften Streif. Doch Kitzbühel bleibt Kitzbühel. Und prompt kämpfen mehrere Top-Athleten im zweiten Training mit den Tücken der Strecke. Kjetil Jansrud (No) und Thomas Dressen (De) liegen zwischenzeitlich am Boden, fangen sich und erreichen das Ziel. Ganz im Gegensatz zu Vincent Kriechmayr (Ö), der nach dem Flug über die Hausbergkante verkantet und in die Netze donnert. Er bleibt unverletzt.
Trainingsschnellste ist Johan Clarey (Fr). «Ich träume ein wenig vom Sieg. Und ich hoffe, dass ich meine beste Fahrt nicht schon gezeigt habe.» 55 Hundertstel hinter Clarey wird Aleksander Aamodt Kilde (No) Zweiter, Dritter mit 60 Hundertstel Rückstand Matthias Mayer (Ö).
Feuz will die Linie von Clarey studieren
Die grösste Schweizer Hoffnung auf einen Streif-Sieg, Beat Feuz, legt im Vergleich zum Donnerstags-Training einen Schippe drauf, ohne je volles Risiko zu gehen – er schwingt auch weit vor dem Ziel ab. Schliesslich landet Feuz auf Platz 15 (+1,41 Sekunden) und meint: «Ich habe die Linie vermehrt getroffen, es hat besser ausgesehen.»
Im Gegensatz zu seinem Sieg bei der Lauberhorn-Abfahrt geht Feuz nach seinem Bruch an der Hand wieder mit einer Schiene ins Rennen. «Hier geht das, denn der Start ist nicht wie in Wengen steil – da beschleunigt man sofort.» Er wisse, was zu tun sei – dennoch werde er die Linie von Clarey studieren.
«Beat ist ein Fuchs»
Für ORF-Kommentator Armin Assinger ist Feuz einer der heissen Eisen für den Klassiker am Samstag. «Beat ist ein Fuchs. Er weiss genau, was er machen muss und was nicht.»
Bester Schweizer im zweiten Training ist allerdings nicht Feuz, sondern Ralph Weber. Der Ostschweizer wird 11 (+1,17). Rang 19 holt Carlo Janka (+1,73) und Nils Hintermann 24. (+2,06).