«Ich erinnere mich zum Glück an nichts»
Slalom-Hoffnung Good kämpft sich nach Horror-Sturz zurück

Nicole Good erlebte bei ihrem letzten Rennen des Winters einen Albtraum. Aber: Sie erholte sich gut, trainiert derzeit in Argentinien und misst sich dabei mit Wendy Holdener.
Publiziert: 06.09.2024 um 17:04 Uhr
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Aktualisiert: 10.09.2024 um 14:50 Uhr
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Die Geduld zahlt sich aus: Nicole Good hat sich gut von ihrem schlimmen Sturz bei den Schweizer Meisterschaften erholt.
Foto: AFP

Auf einen Blick

  • Nicole Good erholt sich von schwerem Sturz im Super-G
  • Goods Narben sind verheilt, keine mentalen Probleme nach dem Unfall
  • Erstes Rennen nach Verletzung am 16. November in Levi
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Mathias GermannReporter Sport

Sie ist nur 16 Sekunden unterwegs. Dann passiert es: Nicole Good (26) stürzt beim Ansatz einer Linkskurve fürchterlich. Die Slalom-Spezialistin aus Pfäfers SG bleibt regungslos im Schnee liegen. Der Super-G wird zuerst unterbrochen und danach abgesagt. 

Wir schreiben den 6. April 2024, als beim Super-G der Schweizer Meisterschaften in Davos GR den Zuschauer im Ziel und jenen vor den Bildschirmen der Atem stockt. Good: «Wenn ich mir heute das Ganze als Video anschaue, ist das, als wäre es irgendjemand, der stürzt. Ich erinnere mich zum Glück an nichts – das ist wohl der Schutzmechanismus des Körpers.»

Die Narben sind verheilt

Mehr als fünf Monate sind seit dem Crash mittlerweile vergangen. Good ist froh, dass sie sich nicht an jenen Moment erinnern kann. «Das hat die Verarbeitung einfacher gemacht. Ich konnte mich auf meine Genesung konzentrieren und habe überhaupt keine mentalen Probleme», erzählt sie.

Goods Narben im Gesicht – sie erlitt Knochenbrüche – sind gut verheilt, und auch die Gehirnerschütterung beeinträchtigt Good nicht mehr. «Ich habe in den vergangenen Jahren gelernt, mit Verletzungen umzugehen. Entsprechend habe ich mir Zeit genommen und viel in die Reha investiert. Das hat sich gelohnt.»

Aufstieg vom B- ins A-Kader

Good ist am Montag aufgebrochen, um mit dem Slalom-Team in Ushuaia (Argentinien) zu trainieren. «Ich freue mich, denn ich bin ein Wintermensch», sagt sie schmunzelnd. Dank des Aufstiegs vom B- ins A-Kader ist sie neu mit der Top-Slalom-Gruppe rund um Wendy Holdener (31) unterwegs. «Das ist ein grosser Vorteil, nun habe ich tolle Vergleichswerte und kann versuchen, ähnlich schnell zu werden.»

Und was nimmt sie sich für den kommenden Winter vor? Immerhin erreichte sie nach Weihnachten 2023 in Lienz (A) als Neunte ihren ersten Top-10-Platz im Weltcup. «Es tönt vielleicht langweilig, aber ich will in jedem Bereich nach vorn kommen – physisch, technisch und mental.»

Das erste Rendezvous im Stangenwald steigt am 16. November beim Slalom von Levi in Finnland.

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