Walerie Zyganow und Alexander Schirow waren die letzten Russen, die im Weltcup gewinnen konnten. Schirow gehörte zu Beginn der Achtziger-Jahre zu den besten Technikern und gewann vier Rennen. 1983, in der Blüte seiner Karriere, kam er bei einem Autounfall in Russland ums Leben.
Jetzt tritt der 30-jährige Familienvater Alexander Horoschilow in seine Fussstapfen. Der Mann, der früher gerne mal über den Durst trank und erst seit einigen Monaten sein Talent ausschöpft, schockt die Konkurrenz beim Nachtslalom in Schladming. Er nimmt allen fast eineinhalb Sekunden ab. Einem wie Marcel Hirscher (14. Platz) gar 2,65 Sekunden!
Zick-Zack-Zar Horoschilow war vor der Saison noch ein «Exot». Jetzt gehört er beim WM-Slalom zu den Topfavoriten. Toll auch die Mannschaftsleistung der Deutschen, die mit Neureuther, Dopfer und Shootingstar Strasser die Plätze drei bis fünf belegten.
Eine Heimschlappe gibt es für die Österreicher. Kein Top-Ten-Platz, das gab es auf der Planai seit Jahren nicht mehr.
Auch die WM-Hauptprobe der Schweizer ist ernüchternd. Daniel Yule ist der einzige sichere Wert. Ein toller erster Lauf, ein fehlerhafter zweiter Durchgang, am Ende Platz 10. Das ist ansprechend.
Der Rest? Eine Enttäuschung. Das junge Slalom-Team tritt an Ort. Luca Aerni kommt nach einem Fehler nicht in den zweiten Lauf. Diesen verpassen auch Justin Murisier und Ramon Zenhäusern – und damit auch ein WM-Ticket in letzter Minute. Die Auftritte der Routiniers wie Marc Gini und Markus Vogel wecken Mitleid.
Als Einziger erfüllt Daniel Yule die WM-Qualifikation. Hat die Skination Schweiz ein Einmannteam am Start des WM-Slaloms? Talent Aerni dürfte dank Jugendbonus und 10. Platz in Wengen noch ins Aufgebot rücken.