Nach dem Schweizer Ski-Fest vom Sonntag auf der Lenzerheide, wo sich Lara Gut vorzeitig die grosse Kristall-Kugel für den Gesamt-Weltcup sicherte und Wendy Holdener die kleine Kombi-Kugel krallte, könnten es aus sportlicher Sicht gut beide sein. Unter dem Motto: «In meinem Herzen ist Platz für zwei.»
Und so ticken bestimmt auch die BLICK-Leser und Blick.ch-User bei ihrem Voting. Zwei Drittel ihrer Herzen verschenken sie an die Schwyzerin Wendy Holdener und ein Drittel an die Tessinerin Lara Gut. Nicht untypisch im Sport: Man sympathisiert mit dem Underdog. Denn verglichen mit der seit Jahren als Siegfahrerin gefeierten Lara, ist Wendy auf dem obersten Podest bei Siegerehrungen ein Frischling.
Der Rest ist Geschmackssache. Ist Laras Lächeln bezaubernder als das von Wendy? Bevorzuge ich Blond oder Dunkel? Fasziniert mich die schnelle Abfahrt oder der artistische Slalom-Zauber? Will ich das Glamour-Girl oder eher die Bodenständige vom Land? Bin ich neidisch auf die fast 400 000 Franken Preisgeld, die Lara in diesem Winter bisher schon eingefahren hat, und schenke drum den Herzens-Bonus der erst halb so gut verdienenden Wendy?
Als Vollblut-Sportlerinnen können beide mit dem Voting-Verdikt gut leben. Schliesslich macht gerade das die Faszination des Sports aus: Es gibt Gewinner und zweite Sieger – und Emotionen. Damit mussten zu ihrer Zeit auch Maria Walliser und Michela Figini umgehen – auch da waren die Sympathien geteilt, wie später bei den beiden Technik-Assen Sonja Nef und Karin Roten. Egal, wer damals mehr Herzen für sich gewann – Schaden genommen hat von ihnen keine.