Höfl-Riesch analysiert Saison-Start
«Shiffrin zeigte Schwächen»

Für Maria Höfl-Riesch ist klar: «Viktoria Rebensburg kann den Gesamtweltcup gewinnen.» Mikaela Shiffrin wird das nicht gerne hören.
Publiziert: 24.11.2017 um 13:57 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 18:48 Uhr
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Mikaela Shiffrin dominierte zum Saison-Start nicht wie gewohnt.
Foto: AP
Mathias Germann

Neuer Winter, altes Bild: Mikaela Shiffrin (22) führt die Weltcup-Gesamtwertung (125 Punkte) an. Alles beim Alten also? Nein! Beim Riesenslalom in Sölden, wo das US-Wunderkind traditionell stark fährt, wurde sie nur Fünfte. Was danach folgte? Eine weitere Ernüchterung – zumindest für eine «Überirdische», wie das US-Wunderkind oft bezeichnet wird. Zum ersten Mal seit fünf Jahren siegte Shiffrin nicht beim ersten Slalom der Saison. In Levi (Fi) wurde sie hinter Petra Vlhova (Svk) Zweite. 

«Mikaela hat leichte Schwächen gezeigt», findet auch Maria Höfl-Riesch (32). Für die dreifache Olympiasiegerin, die als ARD-Expertin den Ski-Zirkus begleitet, kommt das nicht von ungefähr. Die Gründe: Vermehrtes Speed-Training und die Konzentration auf die Olympischen Spiele. Letztere sind in den USA das Nonplusultra – Kristallkugeln interessieren da fast niemanden. 

Höfl-Riesch ist darum überzeugt: «Viky kann den Gesamtweltcup gewinnen.» Sie spricht damit ihre Landsfrau Viktoria Rebensburg (28) an, die beim Rettenbachgletscher auf bärenstarke Art und Weise den Sieg einfuhr. «Sie hat super Chancen. Natürlich muss sie dann in drei Disziplinen vorne mitfahren, aber das Zeug dazu hat sie.»

Auf der anderen Seite wirkt Shiffrin nachdenklich. Bereits nach Sölden erklärte sie: «Den grössten Wettkampf, den ich derzeit austrage, ist jener mit mir selbst.» Und: Auch Mikaelas Mutter und Förderin Eileen spart nicht mit Kritik. Nach dem Slalom-Sieg von Vlhova in Levi sagte sie in der «Denver Post» klipp und klar: «Um ehrlich zu sein, fährt Petra mehr wie Mikaela als Mikaela wie Mikaela.» Sprich: Shiffrin erreicht derzeit ihr Top-Niveau nicht.

Zuhause in Killington (USA) kann Shiffrin die aufkommenden Zweifel nun gleich beseitigen. Wenn sie ihre Nervosität denn auch in den Griff kriegt. Im letzten Winter musste sie sich an manchen Renntagen sogar übergeben. Vor allem bei den Heim-Auftritten in den USA war spürte sie die Anspannung. «Der Druck war so gross, ich bin fast wahnsinnig geworden.» 

Und nun? Klar: Die Erwartungshaltung der Zuschauer bleibt hoch. Vielleicht kann «Mika» nun ja aber besser damit umgehen. Gelingt es, bleibt sie die Favoritin Nummer 1 auf den Gesamtweltcup. 

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