In einem dramatischen Zweikampf mit Olympiasieger Clément Noël (27, 13 Weltcupsiege) verpasst Lucas Pinheiro Braathen den ersten Weltcupsieg für Brasilien um zwei lumpige Hundertstel. Nach den mässigen Auftritten in Alta Badia (22. im Riesen, 12. im Slalom) und Madonna di Campiglio (9.) kann der gebürtige Norweger, der bereits beim Riesenslalom in Beaver Creek Zweiter war, mit dem Ehrenplatz gut leben.
«Die letzten drei Rennen hat Lucas ausnahmslos im ersten Durchgang vergeigt. Diesmal hat er mir in beiden Läufen ausgezeichnet gefallen», lobt Braathens Coach Mike Pircher, der bis 2019 den achtfachen Gesamtweltcupsieger Marcel Hirscher betreute.
Der Österreicher macht deutlich, dass die Zusammenarbeit mit dem 24-jährigen Teenie-Idol ganz anders läuft, als ein Grossteil seiner Fans glaubt: «Viele betrachten Lucas als den lockeren Sonnyboy. In Wahrheit besitzt er genau wie Marcel Hirscher einen eisernen Siegeswillen. Deshalb fordert er auch von mir extrem viel. Und ich habe mittlerweile auch gelernt, dass ich ihm unmittelbar nach einem schlechten Lauf nicht zu nahe kommen sollte, weil es ansonsten richtig gefährlich werden kann. Lucas ist hochexplosiv!»
Dasselbe trifft auch auf Norwegens Henrik Kristoffersen (30) zu, der mit dem dritten Rang am Chuenisbärgli Loïc Meillard am Samstag die Führung im Slalom-Gesamtweltcup entreisst.