Ted Ligety greift in diesem Winter früh und gezielt an: zum Saisonstart, gegen den österreichischen Ski-Verband (ÖSV).
Nicht auf der Piste, sondern via Twitter. Denn: Der Riesenslalom in Sölden wird wetterbedingt abgesagt. Genau darüber empört sich der Stangenkünstler und schiesst scharf gegen den ÖSV: «Es ist etwas seltsam, wenn ein Rennen schon um 6.45 Uhr früh abgesagt wird, an dem Österreichs grösster Star nicht teilnehmen kann.»
Der Amerikaner lässt seinen Frust dabei voll raus: «Kann schon sein, dass das Wetter da oben schrecklich ist. Aber wenn der Präsident des ÖSV schon Tage vorher erzählt, dass das Rennen abgesagt wird, dann stinkt das.»
Haben unsere Nachbarn ihr grösstes Riesenslalom-Ass bewusst vor einem Punkte-Nuller zum Auftakt bewahrt? Fakt ist: Böen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 100 Kilometern pro Stunde fegten am besagten Sonntagmorgen durchs Ötztal. «Es geht um die Sicherheit der Zuschauer und Teams und aller Personen, die sich in diesem Bereich bewegen», begründete Renndirektor Markus Waldner die Absage.
Ösi-Kollege verteidigt Hirscher
Nicht nur der Sturm, sondern auch der Tumult um Ligetys Aussage schienen eigentlich bereits verflogen. Doch jetzt schiesst einer aus dem ÖSV-Lager zurück, und wie: «Ted, ich hatte immer großen Respekt vor dir, du bist/warst eines meiner grössten Idole. Aber hat dir deine Mutter nicht gelernt, nicht zu lügen?», sagt Ösi-Star Manuel Feller der Krone-Zeitung.
«Es ist eine Schande, die Absage auf den ÖSV oder den Veranstalter zu schieben», so Hirschers Teamkollege und Kumpel weiter.
Der im Zentrum stehende Edeltechniker Hirscher dürfte sich reichlich wenig um die Zwietracht scheren. Ihn plagen andere Sorgen: «Er hat grosse Schmerzen. Wir können nur von Tag zu Tag denken. Ein Skifahren ist momentan nicht möglich», sagt sein Pressebetreuer Stefan Illek.
Am 12. November steht der Slalom von Levi (FIN) als nächstes Rennen auf dem Programm. Ob Hirscher am Start steht, ist unsicher – genauso wie die Wetterprognosen … (dad)