Hintermann poltert nach Abfahrt

«Waldner schiesst den Vogel mit dieser Aktion ab»

Am Freitag verhindert das Wetter die erste Abfahrt in Beaver Creek. Schnee und Wind zwingen die Organisatoren zur Absage. In den folgenden 24 Stunden wird fleissig an der Piste gearbeitet, sodass am Samstag gestartet werden kann.

Die Bedingungen? Sind trotzdem schwierig. Es ist windig und schneit, die Fahrer sehen kaum etwas. Niels Hintermann (27), der als Neunter in die Top 10 fährt und zeitgleich mit Beat Feuz zweitbester Schweizer wird, lässt seinen Frust darüber nach dem Rennen raus.

Piste trotz Neuschnee sehr gut

«Am meisten hat mich geärgert, dass oben, nach der ersten Fläche beim ersten Reservestart vorbei, mein Rennen schon gelaufen ist», sagt er ins SRF-Mikrofon. Er habe sein Bestes gegeben, habe eigentlich Rückenwind gehabt, aber das habe nichts genützt. «Die Piste ist nicht super, aber dafür, dass es so viel Schnee gegeben hat, ist sie wirklich sehr gut», lobt er die Organisatoren. Und poltert dann erst richtig los.

«Renndirektor Markus Waldner schiesst den Vogel mit dieser Aktion wieder einmal gehörig ab», meint Hintermann verärgert. «Es ist zwar sehr gut, dass ein Rennen stattfindet. Aber nicht von oben, mit dem Wind.» Denn mit allen, die oben schon so viel Zeit verlieren, könnte man eine eigene Wertung machen. Die hätten ihr Rennen bereits verloren. Umso grösser ist sein Respekt vor den Podestfahrern. «Kilde und Odermatt: Hut ab für diese Leistung. Crawford mag ich sein erstes Abfahrtspodest extrem gönnen.»

Kein faires Rennen

Hintermann gehts vor allem um die Fairness. Die sei nicht gegeben gewesen. «Unser Sport ist nicht immer hundertprozentig fair, denn wir sind draussen», sagt er. «Aber einen gewissen Grad an Fairness sollte es haben.»

Er habe den Wind extrem gespürt. Vor allem im Steilhang sei es deswegen schwierig gewesen. «Die Tore sind mir entgegengekommen, ich habe die Ansätze der Schwünge nicht mehr gesehen, denn es hat alles dermassen verwindet», führt er aus. «So kannst du gar nichts mehr einschätzen, weder das Tempo noch ob es Schläge hat.»

Am Sonntag steht zum Abschluss noch ein Super-G auf dem Programm. Die Bedingungen dürften besser sein. Laut Wetterbericht soll es sonnig werden. (bir)

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