Während die Skispringer am ersten freien Tag der 64. Vierschanzen-Tournee ausschlafen, walzen die Schanzenarbeiter in Bischofshofen den Neuschnee. Sie wollen nicht den gleichen Fehler machen wie ihre Kollegen am Sonntag in Innsbruck.
Ausgerechnet der deutsche Skisprung-Bundestrainer Werner Schuster (46) – ein Österreicher notabene – hat in Innsbruck eine mangelhaft präparierte Schanze für den Sturz des Tournee-Zweiten Severin Freund mitverantwortlich gemacht. «Das muss man auch mal sagen dürfen, weil das in dieser Saison nicht zum ersten Mal vorkommt.»
Kurz nach dem Mittagessen hat der Schweizer Nationaltrainer Pipo Schödler (42) die Paul-Ausserleitner-Schanze besichtigt. «Ich bin zufrieden. Sie walzen den Neuschnee, in Innsbruck hat ein Tretkommando nicht genügt.»
Simon Ammann (34) wird es gerne hören. Er hat nach den Diskussionen mit den Trainern (gestern im BLICK) klar gesagt: «So, fertig Diskussionen. Schauen wir nach vorne.» Er hat zugegeben, dass die Angst heute bei der Qualifikation mitfliegt.
Sechs Tage im Spital
Vor einem Jahr ist er im Auslauf schwer gestürzt. Sechs Tage liegt er mit einer schweren Gehirnerschütterung im Spital in Österreich. Als Folge wechselt er im Sommer bei der Telemark-Landung vom linken auf das rechte Bein – was ihm noch gar nicht gelungen ist.
Trainer Pipo Schödler sagt: «Die Schanze von Bischofshofen liegt ihm besser als Innsbruck. Der Radius ist nicht so scharf. Auf dieser grossen Schanze hat Simon mehr Zeit, um seine Landung vorzubereiten.» Und eines will er heute nicht sehen: «Simon muss nicht gleich beim ersten Sprung weltmeisterliche Distanzen jagen. Er soll sich langsam an die Schanze herantasten.» Simon macht heute zwei Trainingssprünge und dann die Qualifikation.