Herz-Massage in der Gondel
Schwedische Abfahrerinnen retten Funktionär das Leben!

Dramatische Minuten am Rande der Frauen-Weltcup-Rennen in Garmisch! Die Schwedinnen Lisa Hörnblad, Lin Ivarsson und Helena Rapaport werden unverhofft zu Lebensretterinnen, als ein Funktionär zusammenbricht.
Publiziert: 25.01.2019 um 14:15 Uhr
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Aktualisiert: 03.02.2022 um 13:54 Uhr
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Die Schwedin Lisa Hörnblad hat die Piste in Garmisch im Griff – trotz Schock in der Gondel.
Foto: Instagram Lisa Hörnblad
Marc Ribolla und Mathias Germann (aus Garmisch)

Es passiert am Donnerstagvormittag auf dem Weg zur Besichtigung vor dem Abfahrtstraining in Garmisch. Die schwedischen Abfahrerinnen Lisa Hörnblad, Lin Ivarsson und Helena Rapaport sind zusammen mit einem deutschen Funktionär in der Gondel hinauf zum Berg, als dieser einen Zusammenbruch erleidet und bewusstlos wird.

Die Sportlerinnen zögern keine Sekunde und reagieren vorbildhaft, um dem 60-Jährigen zu helfen. Im TV-Sender «SVT» schildert Hörnblad die Szene: «Es war völlig verrückt, wir haben um sein Leben gekämpft, es waren lange Minuten. Er hatte einen Herzinfarkt.»

Sie ergreift die Initiative und macht eine Herz-Lungen-Massage. Während dieser Zeit steht ihr Rapaport stützend zur Seite und Kollegin Ivarsson informiert die Rettungskräfte. Oben am Berg angekommen bekommen die Schwedinnen Unterstützung vom Teamarzt Österreicherinnen.

«Glücklich, dass es gut ausgegangen ist»

Der Verletzte wird später mit dem Heli ins Spital geflogen. Die gute Nachricht: Er hat überlebt. Lebensretterin Hörnblad meint: «Wir sind sehr glücklich, dass es gut ausgegangen ist.»

Sie fühlt sich trotz der Schreckminuten auf der Garmisch-Piste pudelwohl. Im ersten Training schneidet sie als Zweite stark ab und auch am Freitag glänzt sie als Siebte.

Wetter-Kapriolen machen Probleme

Das Wetter zwingt die Organisatoren von Garmisch-Partenkirchen zu einer Umstellung. Weil am Samstag Schneefall und schlechte Sicht prognostiziert werden, wird das Programm gedreht. Heisst: Am Samstag findet der Super-G (10:00 Uhr) und am Sonntag die Abfahrt (11:30 Uhr).

Corinne Suter lässt sich dadurch nicht beirren – auch wenn sie nach den beiden Top-Trainings (Plätze 1 und 2) gerne gleich die Abfahrt gefahren wäre. «Im Vergleich zu den letzten Jahren bin ich deutlich entspannter», sagt die Schwyzerin. «Es macht mega Spass, hier zu fahren.»

Viel Kritik an neuem Sprung

Am Donnerstag war das noch anders – zumindest in Bezug auf den ersten, künstlich gebauten Sprung. «Alles besterns. Ausser dort. Das ist eine Nase darauf, wie bei einem Kicker», sagte Tina Weirather (Lie). Prompt schieden einige Fahrerinnen aus, andere bremsten ab oder fuhren um den Sprung herum.

Nicht so Michelle Gisin, die mit der Nummer 1 keine Erfahrungswerte hatte, weit flog und entsprechend Kritik übte: «Ich bin eigentlich eine solide Springerin, aber da konnte ich nicht viel machen. Es hat mich aufgestellt. An sich ist es ein super Hang, eine super Strecke. Aber einen Skisprung-Event brauchen wir nicht.»

Gisin Zehnte und «wirklich wieder zurück»

Der Ärger ist mittlerweile verflogen. «Alles gut», meldet Gisin, die im zweiten Training Zehnte wird. Sie ist froh, dass der Sprung abgetragen wurde und nun problemlos zu fahren. Generell fühlt sich die Engelbergerin wieder locker.

«Ich bin wirklich wieder zurück. Fühle mich wieder wie mich selbst», sagt sie. Wir erinnern uns: Der Sturz ihres Bruders Marc machte ihr lange schwer zu schaffen.

Bestzeit für Puchner – Gut-Behrami auf Platz 36

Die Bestzeit im zweiten Training erzielt Mirjam Puchner, sie ist 8 Hundertstel schneller als Suter. 1,84 Sekunden verliert dagegen Lara Gut-Behrami, die 36. wird. «Heute fuhr ich zu hart, gestern war es besser. Aber ich fahre insgesamt besser als noch vor einigen Wochen, stehe besser auf dem Ski.» Die Tessinerin hofft nun auf faire Rennen. «Das wäre wichtig. Von daher ist es wohl richtig, dass der Super-G vorverlegt wurde.»

Übrigens: Mit Noemie Kolly (15., +0,93 Sekunden) gibt eine junge Fahrerin Grund zur Zuversicht. Die 20-jährige Fribourgerin hat noch kein Weltcup-Rennen absolviert, sich aber durch gute Leistungen im Europacup für die Wettkämpfe in Garmisch empfohlen.

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