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Freud und Leid in der Abfahrt in Gröden
Gisin-Sturz überschattet historischen Feuz-Podestplatz

Zum ersten Mal seit acht Jahren fährt in der Gröden-Abfahrt wieder ein Schweizer aufs Podest. Beat Feuz wird Dritter hinter Sieger Kilde und Franz. Marc Gisin stürzt schwer und muss mit dem Helikopter ins Spital.
Publiziert: 15.12.2018 um 10:52 Uhr
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Aktualisiert: 15.12.2018 um 16:46 Uhr
Kilde triumphiert – Feuz bricht «Saslong-Fluch»
1:25
Gisin schwer verunfallt:Kilde triumphiert – Feuz bricht «Saslong-Fluch»
Marc Ribolla

Das Podest
1. Aleksander Aamodt Kilde (Norwegen) 1:56,13
2. Max Franz (Ö) + 0,86
3. Beat Feuz (Sz) + 0,92

Das gab zu reden
Um 12.31 Uhr stockt den Fans und Athleten der Atem. Marc Gisin stürzt unmittelbar bei den heimtückischen Kamelbuckeln schwer. Der Engelberger fliegt über die erste Welle und knallt mit Rücken und Kopf hart auf der Piste auf. Rund 50 Meter schlittert sein Körper den Hang runter, bis er regungslos liegen bleibt. Sofort wird der 30-Jährige intensiv medizinisch versorgt. Ein Heilikopter kommt zum Einsatz. Es kommen schlimme Erinnerungen an Gisins Sturz in Kitzbühel 2015 auf (Schädel-Hirn-Trauma). Das Rennen wird erst nach 30 Minuten Unterbruch fortgesetzt. Gisins Zustand ist laut Schwester Michelle «stabil».

0:26
Voll auf Rücken geprallt:Schlimmer Sturz von Marc Gisin in der Gröden-Abfahrt

So lief das Rennen
Der Norweger Kilde legt eine brillante Fahrt auf der Saslong hin. Mit der Nummer sechs verdrängt er den bis dahin Führenden Mauro Caviezel um über eine Sekunde von der Spitze. Erst der Österreicher Max Franz (Nr. 11) kommt Kilde näher als eine Sekunde. Beat Feuz, der mit der 17 ins Rennen geht, ist im oberen Teil zurück. Unten dreht der Emmentaler aber auf und findet die schnelle Linie. Feuz holt Zeit auf und schnappt sich den dritten Platz. Unmittelbar nach ihm wird die Abfahrt wegen des Gisin-Sturzes für lange Zeit unterbrochen. Super-G-Sieger Svindal muss sich anschliessend mit Platz 7 begnügen. Historisch: Feuz' dritter Platz ist der erste Schweizer Abfahrtspodestplatz in Gröden seit 2010 (1. Zurbriggen, 3. Cuche). Feuz sagt nach dem Rennen über den Gisin-Sturz: «Das ist eine der schlimsten Stellen, wo es passieren kann. Meine Fahrt war ok. Aber man kann sich nicht so drüber freuen.»

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Michelle Gisin über Marcs Zustand: «Er war sehr lange bewusstlos.»
Foto: freshfocus

Die Schweizer
3. Beat Feuz +0,92
8. Mauro Caviezel +1,12
14. Hintermann +1,37
22. Küng +2,12
33. Roulin +2,60
35. Janka +2,65
42. Weber +2,98
Out: Gisin.

Die Bedingungen
Perfekte Pisten-Verhältnisse bei kaltem Wetter (minus zehn Grad).

So gehts weiter
Nach den Speed-Fahrern ist die Reihe nun an den Technikern. Am Sonntag steigt der Riesen in Alta Badia (10/13 Uhr), am Montag der Parallel-Riesen am selben Ort. Und nur zwei Tage später, am Mittwoch, folgt ein weiterer Riesen in Saalbach.

Der Weltcup-Stand
Gesamt
1. Franz 340
2. Svindal 333
3. Caviezel 283
4. Hirscher 280
5. Feuz 253

Abfahrt
1. Franz 200
1. Feuz 200
3. Svindal 128
4. Kilde 126
5. Caviezel 119

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