Heisser Poker vor Olympia
Janka für Wengen bereit – aber eine Regel macht Kopfweh

Es spricht immer mehr dafür, dass Carlo Janka übernächste Woche am Lauberhorn sein Comeback gibt. Sein Trainer macht sich aber wegen einer FIS-Regel Sorgen.
Publiziert: 31.12.2017 um 18:08 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 02:00 Uhr
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«Carlo dürfte am Lauberhorn zumindest das Training bestreiten», sagt Carlo Jankas Trainer.
Foto: THOMANN SVEN
Marcel W. Perren

Am 13. Dezember hat sich in Zinal im Wallis ein kleines Ski-Wunder ereignet. Was ist passiert? Carlo Janka absolvierte an diesem Tag – ziemlich genau sieben Wochen nach der Diagnose Kreuzbandriss – sein erstes Ski-Training in den Toren. Der «Iceman», der seine Verletzung anstelle einer Operation mit einer Manual-Therapie behandelt, sagte damals zu SonntagsBlick: «Ich bin zwar noch ein Stück von einer Weltcup-Piste entfernt, aber ein Start bei den Lauberhornrennen im Januar bleibt mein Ziel.»

Kam Janka in der Abfahrt in Wengen ins Ziel, platzierte er sich immer in den Top 12 (siehe Box). Ist das Ziel Wengen für den letzten Schweizer Gesamtweltcupsieger (Saison 2009/10) auch jetzt noch realistisch? Jankas Trainer Jörg Roten kann diese Frage am kompetentesten beantworten: «Nach einem intensiven Trainingsblock vor Weihnachten hat Carlo in dieser Woche vor allem regeneriert und nur ein leichtes Training daheim in Obersaxen absolviert. Wenn nächste Woche alles nach Plan läuft, dürfte Carlo am Lauberhorn zumindest das Training bestreiten.»

«Fährt Janka auf der Streif, würden seine Nuller aus den Abfahrten in Lake Louise, Beaver Creek, Gröden und Bormio in die Weltranglisten-Wertung aufgenommen», so Jankas Coach Jörg Roten.
Foto: EQ Images

Zwei Dinge bereiten dem Bruder der Ex-Riesenslalom-Vize-Weltmeisterin Karin Roten allerdings schon jetzt Kopfzerbrechen. Da sind zum einen die schlechten Wetterprognosen für nächste Woche, die einen qualitativ hochwertigen Trainingsblock für Janka derzeit unwahrscheinlich erscheinen lassen. Noch viel mehr gibt im Janka-Clan aber die Regel des Internationalen Skiverbandes mit dem Verletztenstatus zu denken.

«Ein Athlet bleibt dank diesem Status genau für ein Rennen pro Disziplin geschützt. Aber schon in einem zweiten Wettkampf muss ein gutes Ergebnis her. Ansonsten droht der Absturz in der Startliste», erklärt Roten und ergänzt: «Wenn Carlo in der Lauberhorn-Abfahrt Fünfzehnter wird, dürfte ihn auch ein Start eine Woche später in Kitzbühel reizen. Er könnte sich dann ja dort mit einem weiteren Platz in den Top-15 das Olympia-Ticket sichern. Aber fährt Janka auf der Streif, würden seine Nuller aus den Abfahrten in Lake Louise, Beaver Creek, Gröden und Bormio in die Weltranglisten-Wertung aufgenommen. Deshalb könnte er in der Startliste durchgereicht werden, falls das Spitzenresultat in Kitzbühel ausbleibt.»

Carlo Janka steht also vor dem heissesten Poker seiner Rennfahrer-Laufbahn. 

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