Der Ski-Zirkus der Frauen kehrt nach Crans-Montana zurück. Moment, da war doch was! Voriges Jahr kam es im Walliser Nobel-Skiort zu einem der grössten Weltcup-Skandale.
Zuerst versagte im Ziel die erste Lichtschranke, dann auch die zweite – beide waren zu hoch eingestellt. Die manuelle Messung als letzte Absicherung kam zum Zug. Doch bei den betroffenen Zeiten wurde die Toleranz von 0,13 Sekunden abgezogen statt addiert. «Ein Affen-Theater», schrieb der BLICK.
Joana Hählen war damals die tragische Figur. Sie wurde nachträglich von Platz 2 auf 4 versetzt. «Ich kam mir verarscht vor», erinnert sie sich. Just dann, als sie ihren Traum verwirklichte, nahm man ihr diesen wieder weg.
Hählen: «Wie ein Poulet»
Sie erfuhr nach ihrer Landung in Sotschi (Russ) von der schlechten Nachricht. «Als ich den Flugmodus ausschaltete, sah ich unzählige Nachrichten und Anrufe auf meinem Telefon. Zuerst dachte ich: Was soll das? Dann merkte ich, wie einige Rennfahrerinnen anfingen zu tuscheln.» Schon bald merkte Hählen, was Sache war – sie musste weinen. «Ich kam mir vor wie ein Poulet.»
Trotz allem freut sie sich auf Crans-Montana. «Es ist nicht nur mein Heim-, sondern auch mein Lieblingsrennen.» Und sie muss nicht mehr ihrem ersten, sondern darf ihren dritten Karriere-Podestplatz jagen.
In der Abfahrt von Bansko (Bul) und beim Super-G von Rosa Chutor (Russ) fuhr sie auf Platz 3. Die bösen Geister der Vergangenheit sind weg.
Apropos Zeitmessung: Letzte Saison wurden zwei Lichtschranken auf der Ziellinie installiert. Dazu kam eine handgestoppte Messung. Neu gibt es einen Fotofinish, die manuelle Stoppuhr kommt nur als vierte Absicherung zum Einsatz. Longines schreibt: «Wir freuen uns auf diese spannenden Wettkämpfe!»