«Habe ihn mir zu Herzen genommen»
Shiffrin erhielt von Federer Karriere-Tipp

Ski-Superstar Mikaela Shiffrin (23) verzichtet an der WM gleich auf zwei Rennen, gönnt sich bewusst eine Pause. Dabei lässt sie sich gerne von Roger Federer und Tina Maze inspirieren.
Publiziert: 13.02.2019 um 09:24 Uhr
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Aktualisiert: 14.02.2019 um 08:13 Uhr
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Mikaela Shiffrin hat nach dem Super-G im Riesen und im Slalom zwei weitere Goldchancen.
Foto: Keystone

Mikaela Shiffrin ist zurück in Are, mischte sich am Montag unter die Fans im Zielraum der Männer-Kombi. Nach ihrer Goldmedaille im Super-G hatte sich die Ski-Dominatorin in Norwegen abseits vom WM-Rummel auf die Technik-Rennen am Donnerstag (Riesen) bzw. Samstag (Slalom) vorbereitet. 

Selbst während ihrer Abwesenheit sorgte die 56-fache Weltcupsiegerin im Ski-Zirkus für Gesprächsstoff. Shiffrin musste sich gegenüber den US-Legenden Bode Miller und Lindsey Vonn rechtfertigen, die beide kein Verständnis für ihre Rennplanung zeigten. So konnte etwa Vonn nicht verstehen, dass ihre Landsfrau nach Super-G-Gold die Kombi und die Abfahrt sausen liess. «Sie hätte alles gewinnen können», sagte Vonn. 

Shiffrin konterte auf ihrem Instagram-Account: «Ich fühle mich geschmeichelt wegen der jüngsten Aussagen von Bode und Lindsey, die glauben, ich könne in allen fünf WM-Rennen eine Sieganwärterin sein. Aber jeder hat Gold im Visier. Wenn also jemand denkt, ich könnte herkommen und mit vier oder fünf Medaillen davon tanzen, wäre das eine wilde Fehleinschätzung und wirklich respektlos.»

Federers Ratschlag

Dass die 23-Jährige ihre Renneinsätze so genau plant und im Weltcup immer mal wieder auf Rennen verzichtet, hat auch mit Roger Federer zu tun. Die Schweizer Tennis-Ikone und der US-Ski-Star lernten sich letzten Herbst an einem Sponsoren-Event in Chicago kennen. «Er hat mir gesagt, dass ich mir die Zeit nehmen muss, um meine Erfolge zu feiern und die Momente mit meiner Familie und meinen Freunden zu geniessen. Diesen Rat habe ich mir zu Herzen genommen», verrät Shiffrin gegenüber «Sport Buzzer». 

Mike Day, der Shiffrin seit drei Jahren als Trainer begleitet, sagt zur «New York Times»: «Vor einem Jahr waren wir noch Letzter, wenn es darum ging, einen Sieg zu feiern.» Das hat sich nun geändert. Shiffrin selbst findet, sie habe noch nie eine Saison so genossen, wie die jetzige. «Wir gehen nach einem Rennen raus und haben ein schönes Abendessen mit dem Team. Wir lachen viel und versuchen, die Dinge etwas lockerer zu nehmen. So sind wir nun sogar noch erfolgreicher.»

«Tina war immer ein Vorbild»

Einen ähnlichen Ratschlag wie jenen von Federer erhielt Shiffrin auch von Tina Maze. Die Slowenin hatte 2014 mit 2414 Weltcup-Punkten einen Rekord aufgestellt, der nun von Shiffrin gebrochen werden könnte. «Nach dem letzten Rennen schaute mir Tina in die Augen und sagte: ‹Tu es nicht!›», erinnert sich Shiffrin. Für Maze sei die Rekordsaison viel zu anstrengend gewesen. «Tina war immer ein Vorbild für mich und ich wollte einmal das erreichen, was sie damals geschafft hat. Sie sagte mir aber, dass diese eine Saison sie ruinierte. Das habe ich nie vergessen.»

Gut 700 Weltcup-Punkte fehlen Shiffrin diese Saison bis zur Marke von Maze. Mit ihrem aktuellen Schnitt von 85 Zählern pro Rennen kämen in den elf noch ausstehenden Events 935 Punkte dazu. Shiffrin könnte den Maze-Rekord also bald pulverisieren. Federers Tipp sei Dank. (cmü)

Alles zur alpinen Ski-WM 2019

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