Beat Tschuor (Frauen-Cheftrainer): «Ich habe Lara immer vertraut und versucht, ihr das bestmögliche Umfeld zu schaffen. Ich musste dafür Kritik einstecken – aber das gehört dazu. Ich habe eine relativ dicke Haut. Bei Lara ist es so: Wenn sie das Vertrauen in sich und ihr Umfeld hat, liefert sie auch. Sie muss jetzt einfach in Ruhe weiterarbeiten – dann wird auch der Gesamtweltcup irgendwann wieder ein Thema.»
Corinne Suter (Gewinnerin Abfahrts-Weltcup): «Manchmal vergisst man, was Lara alles erreicht hat und dass sie eine der besten Skirennfahrerinnen der Welt ist. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sie wieder ganz vorne landet. Grosser Respekt!»
Rainer Salzgeber (Rennchef bei Gut-Behramis Ski-Ausrüster Head): «Ich habe Lara im letzten Herbst für die Vorbereitung auf den letzten Winter kritisiert. Das war meine persönliche Meinung. Gleichzeitig habe ich sie gelobt, weil sie aus meiner Sicht vor dieser Saison sehr gut gearbeitet hat. In Crans-Montana fuhr Lara jetzt schlicht genial. Mitentscheidend für mich ist, dass sie den Riesenslalom nicht zur Seite geschoben hat – diese Disziplin ist die Basis für alles. Wann Laras Vertrag bei Head ausläuft, möchte ich lieber nicht sagen. Sie ist sehr umworben – logisch. Aber wir haben vor Jahren «Ja» zu ihr gesagt und würden sie gerne behalten.»
Didier Plaschy (SRF-Experte): «Man darf trotz des grossen Jubels nicht vergessen, dass Lara im Riesenslalom noch Probleme hat. Da machen die jüngeren Athletinnen wie Robinson und Vlhova und die Italienerinnen mächtig Dampf. Ich hoffe, dass Lara sich auch da steigert. In den Speed-Disziplinen bleibt abzuwarten, wie Lara sich bei harten und eisigen Hängen schlägt. Denn in Crans-Montana waren es sehr weiche Verhältnisse, da konnte sie ihre Erfahrung ausspielen. Aber was ist, wenn es anfängt zu klappern? Für mich ist Lara zusammen mit Ilka Stuhec die talentierteste Speed-Fahrerin der Welt – auch Corinne Suter zähle ich zu diesem Zirkel. Sie alle meistern Gleitkurven hervorragend. Für mich ist klar: Lara ist fähig, künftig wieder Kristall kugeln in Abfahrt und Super-G zu gewinnen.»
Karl Frehsner (Ex-Coach und Trainer-Legende): «Ich kenne Lara sehr gut, denn ich habe lange mit ihr zusammengearbeitet. Was sie jetzt zeigt, ist sensationell. Entscheidend ist, dass Lara ihr inneres Gleichgewicht gefunden hat. Nun ruft sie wieder ihr Potenzial ab. Wenn man mich fragt, ob sie eines Tages wieder den Gesamtweltcup gewinnen kann, sage ich: Warum nicht? Viele sagen Nein, weil Mikaela Shiffrin unschlagbar sei. Aber mit Shiffrin hat das nichts zu tun – in Crans-Montana hätte sie Lara jedenfalls nicht geschlagen.»