Kein Österreicher auf dem Podest! Daran müssen sich die Fans in der Nach-Marcel-Hirscher-Ära erst einmal gewöhnen. Zwar war dies jedem bewusst. Dass es im Sölden-Riesen aber nicht einmal für ein Top-10-Ergebnis reicht, sorgt in unserem Nachbarland für Katzenjammer.
«Eigentlich wollten wir das Thema Marcel gleich mal beenden», erklärt der bestklassiert Ösi, Manuel Feller (12.), gegenüber der Kronenzeitung. «Und jetzt reden wieder alle über ihn.»
Tatsächlich schneidet die rot-weiss-rote Armada beim Saison-Auftakt so schlecht ab wie nie zuvor. Seitdem auf dem Rettenbachgletscher gefahren wird (1993), schaffte es jeweils immer ein Österreicher in die besten zehn. In den letzten sechs Sölden-Riesen schauten gar stets Podestpläzte heraus. Nun sind beide Serien abrupt gerissen.
Das hätte nicht sein müssen. Denn: Feller ist nach dem ersten Lauf Achter, Teamkollege Stefan Brennsteiner gar Siebter. Doch sie setzen ihre gute Ausgangslagen in den Sand. Sehr zum Ärger von Bald-Papa Feller: «Dass nun alle über Hirscher reden, ist logisch. Aber das haben wir uns selbst zuzuschreiben.»
Die historische Ösi-Schlappe bereitet Herren-Chef Andreas Puelacher dennoch keine schlaflosen Nächte. «Weil ich weiss, was die Burschen eigentlich können. Das war das erste Rennen. Und nach dem ersten Rennen mache ich keine Bilanz der Saison.» Puelacher betont, dass seine Schützlinge noch bis Mitte der Saison brauchen, ehe sie ums Podium mitfahren.